ADB:Renesse, Ludwig Gerhard von
[213] Herzogenbusch. Nach der Stiftung der Hochschule zu Breda ernannte der Statthalter Friedrich Heinrich ihn im J. 1646 zum Professor der Theologie, Rector Magnificus und Oberregent des Collegium Auriacum. In diesen Aemtern erwarb er sich die Anerkennung nicht nur seines Vaterlandes sondern auch der Oxforder Universität, die ihn 1657 mit dem Doctortitel ehrte. Sein arbeitsreiches Leben endete am 19. Februar 1671. Es sind mehrere Schriften von ihm gedruckt, die ihn besonders als kräftigen Förderer und Apologeten des Protestantismus zeigen. Die bedeutendsten sind folgende: „Apologia ecclesiarum Belgii epistola“ 1651, „Exercitia theologica de legitimo et illegitimo cultu virginis Mariae,“ 1669, „Gods voorzienigheid in het huwelijk,“ 1638, „De oratione dominica,“ „De providentia“ und „De doctrina ecclesiae Romano-Catholicae.“
Renesse: Ludwig Gerhard van R., reformirter Theolog, am 11. Mai 1599 zu Utrecht geboren. Schon 1603 verlor er seinen Vater, welcher als Capitän bei der Belagerung von Ostende den Tod fand. Nach vollendeten Studien an der Utrechter Hochschule ward er 1620 Prediger zu Maarssen und diente 1631 und später als Feldprediger. Zugleich wurde er von der Provinzialsynode von Utrecht zum Revisor der Bibelübersetzung ernannt und erwarb sich bei dieser Arbeit das Lob großer Gelehrsamkeit, besonders durch seinen „Commentariolus historicus actorum in revisione versionis Belgicae N. Test. et librorum apocryphorum,“ welcher nach seinem Tod im Archive der Bibelübersetzung niedergelegt ward. 1638 erhielt er die Predigerstelle zu Breda und widmete seine Thätigkeit der Reformation dieser Baronie und der Meierei- Vgl. van Goor, Beschrijv. v. Breda, Bl. 185 ff. – Pacquot, Mémoir. litérair. I, 352 sqq. – Glasius, Godg. Nederl. und van der Aa, Biogr. Woordenb.