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ADB:Reitzenstein, Heinrich August Friedrich von

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Artikel „Reitzenstein, Heinrich August Friedrich“ von Karl Freiherr von Reitzenstein in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 173, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reitzenstein,_Heinrich_August_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 12:35 Uhr UTC)
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Reitzenstein: Heinrich August Friedrich aus d. H. Schwarzenstein u. T., geboren am 22. December 1747 zu Schwarzenstein (jetzt königl. bairisches Bezirksamt Naila, Kreis Oberfranken). Nach der Sitte der Zeit aus dem elterlichen Hause als Page an den markgräflichen Hof zu Baireuth gebracht, trat R. 1768 in die Armee des großen Königs Friedrich II. von Preußen; 1771 bei dem neu errichteten Bataillon de Rosière in Potsdam angestellt ward R. 1776 auf Verwendung des Markgrafen Karl Alexander von Ansbach-Baireuth zu dessen in Vorpommern garnisonirendem Dragonerregiment Nr. 5 als Premierlieutenant versetzt. In demselben Jahre 1786 zum Capitän, 1787 am 26. Februar zum Major und Commandeur des zweiten Bataillons vorgerückt, nahm R. an den Rheinfeldzügen 1793 und 1794 Antheil und erwarb sich in der Schlacht bei Pirmasens (am 14. September 1793) den Orden pour le mérite. 1797 als Oberstlieutenant zu dem in Berlin stehenden Regiment Gensd’armes als Commandeur versetzt, wurde R. 1802 zum Generalmajor befördert und 1804 Inhaber des in der Altmark befindlichen Kürassierregiments Nr. 7 (vacant Borstell). Das thatkräftige Auftreten General Reitzenstein’s bei entstandenen Unruhen trug ihm das Epitheton des „gestrengen Herrn der Altmark“ ein. Mit dem Kürassierregiment Nr. 7, aus welchem der im Befreiungskriege berühmt gewordene Major v. Lützow hervorging, nahm R. auch an dem unglücklichen Feldzuge 1806 Teil. In der Schlacht bei Auerstädt (1806 am 14. October) wurde R. bei dem Angriff, welchen Blücher auf das französische Corps Davout in der Nähe von Hassenhausen ausführen ließ, verwundet und kriegsgefangen. Während des Befreiungskampfes 1813 Inspecteur der vorpommer’schen Landwehr trat R., der sich den Ruf eines im Frieden und Kriege gleich bewährten Officiers erworben hatte, 1815 in den Ruhestand und starb am 18. April 1823 in Berlin. Kurz vorher (am 22. Januar 1823) wurde ihm seine Gattin Henriette Amalie Dorothea geb. v. Heyden-Linden, mit welcher er seit 1790 vermählt war, durch den Tod entrissen.

Vgl. Karl Freiherr v. Reitzenstein, Quellen zur deutschen Kriegsgeschichte von 1793. Weimar 1858. – v. Höpfner, Die Kriege von 1806 u. 1807 Bd. I, 335, 362, 439. – Müller, Rang- und Stammlisten der königl. preuß. Armee 1806 etc. S. 249. – Ravenstein, Historische Darstellung der Ereignisse im königl. preuß. Kürassierregiment Königin. Berlin, Posen und Bromberg 1827. – Monteton, Geschichte des königl. preuß. sechsten Kürassierregiments. Brandenburg 1842. – Kriegsgeschichtliche Einzelschriften, herausgegeben von der Kriegsgeschichtlichen Section des Großen Generalstabes, Heft I, S, 74. – v. Mülverstedt, Zur Militärgeschichte der Altmark etc. 1879.