ADB:Regelsperger, Christoph
Joseph II. mit Josepha von Bayern“, Wien 1765. 2) „Idyllen auf die Abreise der Erzherzogin M. Carolina nach Neapel“ 1768. 3) „Zwei Gedichte auf die Abwesenheit und Ankunft K. Joseph II.“ 1769. 4) „Auf Gellert’s Tod, Erzählung“ 1770. 5) „Auf Rabener’s Tod, Tröstungsgesang“ 1771. 6) „Ode auf die Anwesenheit des Kaisers“ 1773. 7) „Horazens Dichtkunst in neu entdeckter Ordnung, das vollkommenste Lehrgedicht, ein Meisterstück der Nachahmungskunst und Kürze. Lateinisch nach einer 800jährigen Handschrift; übersetzt in eben dieselbe Versart mit Commentar, Anmerkungen und Lesearten und einem Auszug aus Aristoteles’ Dichtkunst“ 1797 u. a. m. Lateinisch erschienen: 1) „Panegyricus divis martyribus Cosmae et Damiano, facultatis medicae patronis“ 1759. 2) „Carmina a poeseos alumnis in Universitate Vindobonensi recitata“ (bei Gelegenheit der jährlichen Prämienvertheilungen), von den Jahren 1760 und 1761. 3) „Premlechneri et Regelspergeri Carmina“. Der gleichzeitig lebende Jesuit Premlechner verfaßte ähnlich wie R. zahlreiche Oden auf dieselben Veranlassungen. 4) „Prosodia seu de syllabarum dimensione“, Viennae 1784. R. befaßte sich unter des tüchtigen Astronomen Liesganig’s Leitung mit mathematischen Studien und verfaßte: „Kurze, deutliche, gründliche Anweisung zur Rechnungskunst und Algebra“, Wien 1776 und 1789. Manches liegt noch im Manuscripte.
Regelsperger: Christoph R., Jesuit, Dichter, geb. am 23. Sept. 1734 zu Statzendorf in Niederösterreich, trat mit 17 Jahren in die Gesellschaft Jesu ein, studirte in Wien Philosophie, in Graz Theologie, lehrte dann in Marburg in Steiermark in den Grammaticalclassen. Im J. 1768 wurde er Doctor der Philosophie und lehrte von diesem Jahre an die Poesie in Wien theils am akademischen Gymnasium, theils an jenem zu St. Anna. Er wurde im Orden ein professus quatuor votorum, was nicht jedes Mitglied der Gesellschaft Jesu erreicht. Auch nach Aufhebung des Ordens blieb R. in seiner früheren Stellung bis zu seinem am 21. December 1797 erfolgten Tode. Er gab eine Menge meist kleinerer Gelegenheitsgedichte heraus; einige sind lateinisch, die meisten deutsch, im Geschmacke der damaligen Zeit verfaßt; so: 1) „Hochzeitslied auf die Vermählung K.- Vgl. Meusel, Lexikon der von 1750–1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Leipzig 1808. Bd. XI. 84–86. – Oesterreichische National-Encyclopädie von Gräffer und Czikann, Wien 1835. Bd. IV. 361. – Stoeger, Scriptores Provinciae Austr. S. J., S. 295–296.