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ADB:Rango, Martin von

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Artikel „Rango, Martin von“ von Gottfried von Bülow in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 232–233, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rango,_Martin_von&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:32 Uhr UTC)
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Rango: Martin v. R., eigentlich Range, älterer Bruder des Konrad Tiburtius R., war am 18. October 1634 in Colberg geboren und starb daselbst 1688 als Advocat am kurfürstlichen Hofgericht, Rathsherr und Scholarch. Seine Eltern waren der Rathskämmerer Joachim R. und Sophie Heise aus Treptow a. R. 1652 wurde er nebst seinen Brüdern auf die lateinische Schule nach Halle gebracht, deren Rector Mag. Christian Friedrich Frankenstein war. Von December 1653–55 studirte er in Jena, bezog am 25. October 1655 mit seinen Brüdern die Universität Gießen, wo er am 12. Juli 1657 durch eine Disputation „De acquirendo rerum dominio ex jure gentium“ seine Studien beschloß. Schon vorher hatte er im Frühjahr d. J. mit seinen Brüdern eine Reise nach Süddeutschland und dem Elsaß unternommen; Ende Juli traten sie gemeinsam eine neue Reise an über Frankfurt nach Holland und Brabant, wo kriegerische Unruhen sie zur Umkehr nöthigten. Ueber Hamburg, Lübeck und Mecklenburg gelangte R. wieder nach Hause, wurde am 20. Februar 1659 zum Hofgerichtsadvocaten in Colberg angenommen und heirathete daselbst am 18. April 1659 Barbara Hahn, geb. ebenda am 18. October 1636. Der Ehe entstammten vier Kinder, darunter am 26. Februar 1660 ein Sohn Jacob Joachim R., † am 9. August 1679 in Stettin. – R. hat sich als Localforscher für die Geschichte seiner Vaterstadt ein Verdienst erworben; er schrieb: 1) „Colberga togata, h. e. Nomenclator theologorum, jureconsultorum, medicorum, philosophorum“, Colberg 1668, 4°; ein für die Geschichte der Stadt sehr wichtiges Namensregister, dessen Fortsetzungen als „C. armata, salsa, subterranea“ zwar geplant, aber nicht verwirklicht worden sind. Nur von einer „C. religiosa“ haben einige Bogen handschriftlich existirt. 2) „Chronicon Colbergense“, eine handschriftliche [233] Beschreibung der Stadt, wichtig besonders für das 17. Jahrh. – 3) „Colbergsches Feueralphabet“, 1675, 4°. 4) „Origines Pomeraniae“, Colberg 1684, 4°; 2. Ausgabe unter dem Titel: „Pomerania diplomatica“, Frankfurt a. O. 1707, enthält 1. des Conr. Sam. Schurzfleisch Origines Pomeraniae, 2. des Egidius van der Mylen Pomeranorum respublica, 3. als Haupttheil Rango’s Diplomata quaedam vetustata Pomeraniae. – Das seinem Ursprung nach unbekannte Wappen zeigt im Schilde zwei ins Andreaskreuz gelegte Hörner mit Sternen in den vier Ecken, auf dem Helme eine Jungfrau, eine Muschel haltend.

Handschriftliche und gedruckte Nachrichten über die v. Rango im k. Staatsarchiv und in der General-Landschafts-Bibliothek in Stettin.