ADB:Ram, Adam
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Jakob Rosefeld (s. d.), die Komik des amtseifrigen Gerichtsdieners und der zechlustigen Trabanten läßt eine Vergleichung mit G. Pondo (s. A. D. B. XXVI, 407) zu; im Ganzen aber mangelt die einheitliche Charakterzeichnung. Im Prolog gedenkt R. einer schon früher herausgegebenen Comoedia sacra, die also von der bei M. F. Seidel erwähnten ‚Ruth, Comoedia in honorem nuptiarum Jacobi ab Arnimb et Annae Mariae à Winterfeldt. Sedini Ao. 1607‘ verschieden sein muß.
Ram: Adam R., lateinischer Dramatiker um 1600. Als Sohn eines Stettiner Rathsherrn besuchte er die Schule seiner Vaterstadt, studierte seit Juli 1596 in Frankfurt a. O. und veröffentlichte drei lateinische Schauspiele, unter denen jedoch nur eins auf uns gekommen zu sein scheint: „Rhaconicarton comoedia, desumpta ex Aeliano historiographo“, Frankfurt a. O. 1602. 8°. Es stellt, einer Anekdote Aelians (Varia hist. 1,34) folgend, ein Muster strenger Kindererziehung dar: der Perser Rhakon bricht den Trotz seines ungerathenen Sohnes Carton, indem er ihn schließlich vor die Richter führt und hier wie vor dem König Artaxerxes seine Hinrichtung beantragt. Der Stoff ist also dem Thema des verlorenen Sohnes verwandt, doch bildet die Gerichtsverhandlung den eigentlichen Mittelpunkt des Stückes. Einzelne Situationen sind geschickt nach älteren Vorbildern dargestellt; die Häufung von gelehrten Beispielen, Assonanzen, Wortspielen erinnert an den talentvolleren- Die Notiz aus der Frankfurter Matrikel steht in der von E. Friedländer (Publicationen aus den Preußischen Staatsarchiven Bd. 32. 1887) besorgten Ausgabe derselben 1, 404: ‚Adam Rham Sedinensis Pomeranus‘. – Seidels Bibliotheca Marchico-Brandenburgica von 1669 liegt auf der königlichen Bibliothek zu Berlin als Mscr. boruss. fol. 190, S. 6.