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ADB:Quiting, Arnold

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Artikel „Quiting, Arnold“ von Johannes Bolte in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 57–58, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Quiting,_Arnold&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:41 Uhr UTC)
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Quiting: Arnold Q., protestantischer Dramatiker des 16. Jahrhunderts. Er wird 1581 Magister und Schulmeister an der alten Dortmunder Schule zu [58] St. Reinoldi genannt, welche nach der Gründung des Archigymnasiums (1545) eine untergeordnete Stellung einnahm; 1599 bekleidete er dies Amt nicht mehr. – Als dramatischer Dichter ist er meist schwerfällig in der Composition und roh im Ausdruck. In der 1587 aufgeführten und vier Jahre später zu Dortmund gedruckten Bearbeitung der Legende von den ungleichen Kindern Evas „Kinderzucht. Eine wunder Liebliche vnd vberaus gantz lustige Figur …“ benutzt er nicht nur J. Baumgarten's deutschen Katechismus (1559), sondern auch Hans Sachs’ Comedia von 1553. Sein 1593 erschienenes „Schönes geistliches vnnd Tröstliches Spiel, Auß der Apostel Geschicht genommen, betreffende das zwelffte Capittel“, in welchem 65 Personen auftreten, behandelt die Hinrichtung des Jacobus und die Befreiung des Petrus im weitläufigen, unübersichtlichen Chronikenstile der Schweizer Bühnendichter ohne innere Einheit. Für den Monolog des Todes im letzten Acte plündert er den Düdeschen Schlömer des Stricerius (1584); an diesen erinnert auch die Figur des Narren, welcher für Jacobus gegen die schnöden Pfaffen Partei ergreift. Ausfälle gegen die römische Kirche finden sich in beiden Stücken oft: Kain, der seine Gottlosigkeit nicht nur in Reden zeigt, sondern auch von den Teufeln im Schlemmen und Kartenspielen unterwiesen wird, schimpft Abel einen evangelischen Ketzer und Martinianer, während im zweiten Stücke die jüdischen Priester als unduldsame Papisten geschildert werden.

Vgl. A. Döring, Geschichte des Gymnasiums zu Dortmund. I, Progr. 1872, S. 25; dazu IV, 12 (1875), dem jedoch die Drucke unbekannt geblieben sind.