ADB:Putsche, Karl Eduard
G. Hermann in seinen Arbeiten unterstützt, konnte er sich 1832 [747] mit einer Schrift über die Homerische Mythologie habilitiren; über denselben Gegenstand eröffnete er auch im Herbste 1832 eine Vorlesung, die aber seine letzte blieb, da er auf Ostern 1833 zunächst als Collaborator an das Gymnasium in Weimar berufen wurde. Dieser Anstalt ist er treu geblieben; allmählich rückte er in die höheren Stellen auf, seit 1851 war er Conrector und Professor. Wegen eines Halsleidens mußte er schon 1866 in den Ruhestand treten, blieb aber dann in einem glücklichen Alter noch unermüdlich thätig im Gemeinderathe, im Vorstande des Gustav-Adolf-Vereins, an der Spitze der Loge u. s. w., bis er am 13. März 1882 nach kurzer Krankheit starb. – Außer durch seine eigentlich gelehrten Schriften, von denen hier noch die kritische Ausgabe des Valerius Cato 1828 und die Arbeit über die Commentarii Homer spur. 1832 zu nennen sind, hat er sich einen Namen gemacht durch seine beiden lateinischen Grammatiken, von denen die kleinere zuerst 1842, die größere zuerst 1850 erschien; namentlich die erstere fand rasch Verbreitung und erlebte zahlreiche Auflagen, deren spätere von A. Schottmüller bearbeitet wurden. Das Hauptverdienst dieser Bücher besteht in der musterhaften Beispielsammlung zur Erläuterung der Regeln. Zahlreiche kleinere Arbeiten sind in Programmen und Zeitschriften, auch maurerischen, verstreut.
Putsche: Karl Eduard P., Philologe und Schulmann, 1805–1882. Er wurde in Wenigenjena bei Jena am 24. Februar 1805 geboren als der Sohn des durch mehrfache ökonomische Schriften bekannt gewordenen dortigen Pfarrers Dr. Karl Wilh. Ernst P. Nach guter Vorbereitung durch den Vater besuchte P. von 1820 an das Gymnasium in Weimar und studirte dann von 1824 an in Jena Philologie und Theologie, erwarb hier auch 1828 durch eine Schrift über Valerius Cato den philosophischen Doctorgrad. 1829 bestand er zwar auf den Wunsch seines Vaters die theologische Amtsprüfung, widmete sich aber dann in Leipzig, wohin er bereits 1828 gegangen war, ausschließlich philologischen Studien, um eine akademische Laufbahn einschlagen zu können. Vornehmlich durch- Nekrolog von Wernekke in Bursian’s biogr. Jahrbuche, 1882, S. 35.