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ADB:Prinz, Karl Gottlob

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Artikel „Prinz, Karl Gottlob“ von William Löbe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 592, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Prinz,_Karl_Gottlob&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:13 Uhr UTC)
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Prinz: Karl Gottlob P., Professor der Thierheilkunde an der Thierarzneischule zu Dresden, geboren daselbst am 19. December 1795, † ebenda am 18. November 1848. 1811 wurde er als Zögling des Collegium medico-chirurgicum aufgenommen, erhielt aber bei dem damaligen großen Mangel an Militärärzten bereits 1812 Anstellung als Hospitalchirurg in dem Feldhospital zu Torgau. 1813 folgte er in gleicher Eigenschaft der sächsischen Armee nach Frankreich, wohnte den wichtigsten Ereignissen jener Zeit bei und kehrte erst 1816 nach Dresden zurück, wo er die medicinischen Studien auf der einstweilen errichteten chirurgisch-medicinischen Akademie fortsetzte. Gleichzeitig besuchte er die damals neuorganisirte Thierarzneischule und wurde bald an derselben als Pensionärthierarzt und Prosector angestellt. Seine ausgezeichneten Leistungen in dieser Stellung verschafften ihm die Vergünstigung, 1821 auf Kosten des Staats eine wissenschaftliche Reise zu seiner weiteren Ausbildung unternehmen zu können. Er besuchte Berlin, Hannover, Hamburg, Kiel, Kopenhagen, wo er 6 Monate den Studien lebte, Helsingör, Edinburg, London, Paris und mehrere andere französische Städte. In Alfort wurde er 1822 als Eleve étranger der Ecole vétérinaire aufgenommen und erhielt von dieser Schule im October 1823 den Grad eines Médecin vétérinaire. 1824 kehrte er nach Dresden zurück; er wurde zum Professor der praktischen Thierheilkunde, zum Kreisthierarzt des Meißener Kreises und zum Thierarzt an den Stammschäfereien Lohmen und Rennersdorf ernannt, ihm auch die thierärztliche Function an den königl. Marställen übertragen. In diesen Aemtern wirkte er für Ausbildung seines Faches als Wissenschaft und Kunst, für Organisation der Thierarzneischule, für das Heranziehen tüchtiger Thierärzte und für das Veterinärwesen des Landes sehr ersprießlich. 1844 unternahm er eine neue wissenschaftliche Reise nach Schweden und Dänemark und 1845 begleitete er die von der russischen Regierung in das Innere Rußlands entsendete Commission zur Untersuchung der daselbst vorkommenden Viehseuchen mit Rücksicht auf deren Entstehung, Charakter, Verhütung und Behandlung. Er schrieb: „Quaedam de excolenda medicina veterinaria“, 1824; „De paralysi in animalibus domesticis observata“, 1826; „Allgemeine Krankheits- und Heilungslehre der Hausthiere“, 4 Bde. 1830; „Ueber das Verschneiden der Milchkühe“, 1836; „Practische Abhandlung über die Wiedererzeugung der Schutzpockenlymphe durch Uebertragung derselben auf Rinder und andere impffähige Hausthiere“, 1829; „Beiträge zur practischen Thierheilkunde“, auch unter dem Titel „Der Stelzfuß der Pferde und der Sehnenschnitt zur Heilung desselben“, 1841.