ADB:Pratje, Johann Hinrich (Hebraist)
Generalsuperintendenten gleichen Namens (s. o.), war am 17. Juni 1736 zu Horneburg geboren, † am 5. Januar 1789 als Pastor zu Beverstedt und Propst des Bremervördischen Kirchenkreises im Herzogthum Bremen. 1755 bezog er die Universität Helmstedt, ging 1757 nach Göttingen, siedelte aber wegen des Einbruchs der Franzosen nach Jena über. Nachdem er 1760 Hauslehrer beim Pastor Olbers in Bremen geworden, wurde er dort 1762 dem alten Pastor Vogt adjungirt, ward 1766 Pastor zu Steinkirchen im Altenlande, an der Lühe, und 1776 zu Beverstedt. Die Bremervördische Präpositur wurde ihm 1780 übertragen. 1775 gab er in Hamburg das „Evangelium Matthäi nach der Uebersetzung des sel. D. Martin Luther“ heraus. Diese mit Einleitung und Anmerkungen versehene Arbeit sollte ein Versuch sein, nach dem das ganze Neue Testament herausgegeben werden sollte; doch blieb es bei dem einen Bande. Außerdem hat er einige Predigten drucken lassen; auch „Predigten für Landleute“. Er galt als guter Hebräer, und 1775 erschienen von ihm in Leipzig „Ellipses hebraicae cum novis observationibus“. Viel bekannter machte er sich durch größere und kleinere Arbeiten ökonomischer Art, zur Beförderung von Obstbau und besserer Bodencultur. Ein „Allgemeines ökonomisches Magazin“ erschien 1783 in Hamburg, doch wollte der Verleger nach dem 3. Heft nicht weiter drucken. Das „Oekonomische Portfeuille“ kam 1786 in Lübeck in 3 Bänden heraus. Im „Hannoverschen Magazin“ sind von ihm eine ganze Reihe Aufsätze enthalten. Er verheirathete sich [513] 1765 mit einer Tochter des Bremer Kaufmanns Weland; von ihm stammen die Pastorenfamilien Pratje im Regierungsbezirk Stade.
Pratje: Johann Hinrich P, der Jüngere, Sohn des- S. Annalen der Braunschweig-Lüneb.-Churlande III (1789), 3, S. 723. – (Pratje), Altes und Neues 8, S. 390 f., auch 9, S. 345 etc.