ADB:Praetorius, Joachim
[519] 1587 die Universität Rostock, von der er 1592 nach Wittenberg ging, dort 1594 die Magisterwürde erwarb und etliche Collegia las. 1595 berief ihn Herzog Bogislaw XIII. von Pommern in Vormundschaft des jungen Herzogs Philipp Julius als Professor der Logik und des Hebräischen an die Universität Greifswald, aber schon Ostern 1597 folgte er einem Rufe des Herzogs Johann Friedrich von Pommern nach Stettin als Archidiaconus an St. Marien und Professor des Hebräischen am fürstlichen Pädagogium. Die Bestallung datirt vom 22. Nov. 1596. Stettin war fortan seine Heimath. Hier heirathete er am 12. Sept. 1597 Sophrosyne Stymmelius, Tochter des verstorbenen Pastors Dr. Christoph Stymmelius und der Barbara Weidlich. Der Ehe entstammten drei Söhne, darunter Joachim Christoph P., später brandenburgischer Consistorialrath, und vier Töchter, von denen Sophrosyne den pommerschen Geschichtsschreiber Johann Micraelius, Maria den Rector Martin Leuschner und Barbara den Superintendenten Christian Groß, sämmtlich in Stettin, heiratheten. P. hat als geistlicher Liederdichter Bedeutung über seine Zeit hinaus behalten, sein Lied: „So geb ich mich zufrieden, o Jesu, noch hinieden nach ausgestandner Noth etc.“ steht noch in der gegenwärtigen Ausgabe des Bollhagenschen Gesangbuches; eine Gesammtausgabe seiner Dichtungen scheint nicht zu existiren.
Praetorius: Joachim P., geistlicher Liederdichter, war geboren am 11. November 1566 in Lüneburg als Sohn des Seidenkramers Johann Schulze und der Katharine geb. Lüders, und starb am 18. April 1633 in Stettin. Er bezog nach vorangegangener Schulbildung in Salzwedel und in seiner Vaterstadt- Leichenpredigt und andere Gelegenheitsschriften von Cramer, Micraelius u. A. – Kosegarten, Gesch. der Univ. Greifswald. – J. J. Steinbrück, Beitr. z. pomm. Hymnologie, Mscr.