Zum Inhalt springen

ADB:Porta, Konrad

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Porta, Konrad“ von Hugo Holstein in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 445, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Porta,_Konrad&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Porst, Johann
Band 26 (1888), S. 445 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand September 2015, suchen)
Conrad Porta in Wikidata
GND-Nummer 116269014
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|26|445|445|Porta, Konrad|Hugo Holstein|ADB:Porta, Konrad}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116269014}}    

Porta: Konrad P., deutscher Dramatiker. Geboren 1541 zu Osterwieck, Schulmeister in Rostock, Eisleben und seiner Vaterstadt, 1569 Caplan an St. Nicolai zu Eisleben, 1575 Pastor an Peter Paul daselbst, stirbt 1585. In seinem „schön nutzlichen“ Spiele „Meidleinschule“ (1573) will er Unterricht und Erziehung der weiblichen Jugend empfehlen, weil hierauf noch nicht in nöthiger Weise geachtet werde. Er stellt zu diesem Zwecke die gottesfürchtige Frau Eusebia und ihre gehorsame Tochter Christina der gottlosen Epicurea und deren muthwilligen Tochter Magdalena entgegen. Letztere findet keinen Gefallen an der strengen Zucht der von der Schulmeisterin Monica geleiteten Schule, läßt sich vielmehr von der losen Acolasta verführen, Spielerei zu treiben und sogar in dem Hause der Kupplerin Polydola zu verkehren, wird aber nachher noch auf den rechten Weg geführt, indem ihre Mutter eines Besseren belehrt wird. Es treten nur weibliche Personen auf, aber ihre Charakteristik ist durchaus farblos, auch die Handlung ohne Leben. Aus der Schule wird eine Scene vorgeführt, in welcher die Kinder den Katechismus und den 91. Psalm in Reimen aufsagen. Nicht nur der Name der Acolasta, sondern auch der Inhalt der Komödie erinnert daran, daß dem Verfasser das Drama vom verlorenen Sohn (Acolastus) bekannt gewesen ist. Sein Versuch, die Schulcomödie auch in die Mädchenschulen zu verpflanzen, hat den gewünschten Beifall nicht gefunden. In der Teufelslitteratur erscheint P. mit einem Lügen- und Lästerteufel (Eisleben 1581), der auch in das Theatrum diabolorum (Frankfurt 1587) aufgenommen wurde. Sein „Pastorale Lutheri“ (Eisleben 1582) war lange Zeit ein unentbehrlicher Rathgeber der Geistlichkeit und ist bis 1729 in vielen Auflagen gedruckt worden. Ueber das Leben des Mag. Andr. Fabricius hielt er eine Rede (Wittenberg 1584), sowie eine andere, in der er zur richtigen Lectüre der Schriften Luther’s Anweisungen gab (Jena 1571, noch 1708 in Helmstädt herausgegeben). Endlich erschien von ihm eine Abhandlung wider das unnöthige und muthwillige Rechten und Hadern, mit einer Vorrede W. Mencels (1578).

Jöcher 3, 1709. – Goedeke, 2, 366. 482. – Bolte, Zeitschr. f. deutsches Alterthum, Bd. 32, S. 22.