ADB:Pirhing, Ehrenreich
[178] decretalium continentur) promiscue et confuse positis, in ordinem doctrinae congestis“ etc. Dilling. 1645–78, 1722, Ven. 1759. 5 vol. fol.; ein Auszug „Facilis et succincta ss. canonum doctrina, quam … tradidit … Ernricus Pirhing … in compendium redacta.“ Dilling. 1690, Augsb. 1695, Ven. 1693, 1711. 4, auch Synopsis Pirhingiana, läßt namentlich den litterarischen Apparat aus. Die angeblich neue Methode, sich nicht an die Reihenfolge der Capitel des einzelnen Titels zu binden, vielmehr den Stoff an der Hand verschiedener Fragen zu zerlegen, ist nicht gerade neu. Das Werk selbst gehört durch vollständige Benutzung des Quellenmaterials, reiche und doch nicht im Detail aufgehende Casuistik, eingehende Benutzung der früheren Schriftsteller zu den besten Darstellungen des canonischen Rechts aus dem 17. Jahrhundert. Polemisch „Apologia s. defensio Caesaris. principum catholicorum et variorum ordinum religiosorum adversus Balduini Superintendentis Ratisbonensis calumnias“, Ingolstadt 1652, deutsch München 1653. „Manuale pastorum s. instructio practica Neo-parochorum“ cet. Col., mir nicht bekannt, von andern angeführt.
Pirhing: Ehrenreich P., Canonist, geboren zu Sigarten in Baiern aus adeliger Familie im J. 1606, † zu Regensburg 1690. Nachdem er in Ingolstadt die philosophischen und juristischen Studien zurückgelegt hatte, trat er im J. 1628 in den Jesuitenorden, lehrte im Ordenscolleg zu Dillingen Philosophie, Moral und Kirchenrecht, bekleidete dann die Stelle des Rectors vom Colleg zu Eichstädt, zuletzt die des Dompredigers in Regensburg. Sein anfänglich in einzelnen Theilen erschienenes Hauptwerk: „Universum jus canonicum secundum titulos decretalium, seu Jus can. in V libros decretalium distributum, nova methodo explicatum, omnibus capitulis titulorum (qui in antiquis et novis libris- de Backer IV, 568. VI, 448. – Kobolt S. 515. – Meine Geschichte III, 1, S. 143.