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ADB:Otto II. (Bischof von Utrecht)

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Artikel „Otto II., Bischof von Utrecht“ von Pieter Lodewijk Muller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 729, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Otto_II._(Bischof_von_Utrecht)&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:16 Uhr UTC)
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Otto II., Bischof von Utrecht, Sohn des Grafen von der Lippe, war damals Dompropst in Utrecht. Seine Wahl verdankte er dem damals eng verbundenen Einfluß von Holland und Gelderland. Ein kriegerischer Herr, nahm er 1217 das Kreuz und betheiligte sich an dem Zuge des Königs Andreas von Ungarn nach Syrien. Erst 1222 kam er zurück, um gleich in einen Streit mit den mächtigen Nachbarn, Holland und Gelderland verwickelt zu werden, der nach längerem, wechselnden Kriege, an welchem die meisten Vasallen des Stiftes in der Veluwe und Salland theilnahmen, durch des päpstlichen Legaten Vermittlung beendet wurde, nicht gerade zu seinem Vortheil, da namentlich mehrere bischöfliche Orte in Gelderland jetzt an den Grafen kamen. Die Wirren in Drenthe, wo der Burggraf Rudolf von Koevorden sich der bischöflichen Autorität widersetzte, was eng mit den Parteikämpfen in Groningen und den friesischen Gauen der Umgebung zusammenhing, zwangen ihn aber, bei den mächtigen Nachbarn einen Rückhalt zu suchen. Die Heerfahrt, die er an der Spitze eines ansehnlichen Ritterheeres gegen die freien Drenther Bauern unternahm (es hatten sich die Grafen und Bischöfe der Nachbarschaft theils persönlich angeschlossen, theils Zuzug gestellt, während die utrechter, geldrische, bentheimer und sallandsche Ritterschaft mit Freude zum Kampf eilte), endete mit der berühmten Niederlage bei Koevorden 1227. Das bischöfliche Heer gerieth, wie so oft im Mittelalter geschah, in einen Morast, in welchem die Ritter mit ihren schweren Rüstungen hilflos den Geschossen und Streichen der Bauern, und, wie gesagt wird, ihrer Frauen unterlagen, und wurde fast aufgerieben. Der Graf von Gelderland und viele Edeln und Geistlichen wurden gefangen, der Bischof, im Schlamm festgehalten auf seiner Flucht, grausam verstümmelt und ermordet.