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ADB:Otto (Herzog von Bayern und Schwaben)

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Artikel „Otto I., Herzog von Schwaben und von Baiern“ von Paul Friedrich von Stälin in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 725–726, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Otto_(Herzog_von_Bayern_und_Schwaben)&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 08:26 Uhr UTC)
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Otto I., Herzog von Schwaben 973–982 und von Baiern 976–982, einziger Sohn Herzog Liudolfs von Schwaben († 957) und der Ida, Tochter Herzog Hermanns I. von Schwaben, Enkel Kaiser Otto’s I. Nach dem Tode des letzten Herzogs von Schwaben, Burkhards II., im Jahre 973 wurde er von seinem Oheim Kaiser Otto II. in der traditionellen Absicht, das Herzogthum immer nahen Verwandten zuzuwenden, 19 Jahre alt zu dessen Nachfolger ernannt. Dem gleichnamigen Kaiser, mit dem ihn gleiches Alter, vielleicht auch Jugendfreundschaft verband, blieb O. stets ergeben, befand sich öfters in seiner Umgebung, genoß aber auch bedeutendes Ansehen bei ihm. Ja als im J. 976 Herzog Heinrich von Baiern wegen Empörung seines Herzogthums entsetzt wurde, erhielt Herzog O. auch dieses Herzogthum, freilich nicht mit der alten Ausdehnung und Bedeutung, indem Kärnthen nunmehr als ein unmittelbar unter dem Kaiser stehendes Herzogthum und wol damals die schon länger mit dem bairischen Herzogthum vereinigt gewesene Markgrafschaft im Nordgau von ihm getrennt wurden. Er ist der erste Fürst, der seit Gründung des deutschen Reichs [726] zwei Herzogthümer in einer Hand vereinigte. Zwar erlitt er im folgenden Jahre, als der Kaiser den Böhmenherzog Boleslaw und den geflüchteten Herzog Heinrich, mit denen sich auch der Augsburger Bischof Heinrich und Herzog Heinrich von Kärnthen in Verbindung gesetzt hatten, in Böhmen bekriegte, mit seinem bairischen Heere infolge von Unvorsichtigkeit bei Pilsen durch die Böhmen eine schmerzliche Niederlage, allein in Verbindung mit dem Kaiser zwang er Passau, wohin sich Heinrich mit anderen Genossen geworfen hatte, im Herbst des Jahres zur Uebergabe und konnte nunmehr beide Länder ungestört vereinigt behalten. Mit einem starken Zuzug von Schwaben und Baiern begleitete er den Kaiser seit 980 nach Italien, wo es bald der Bekämpfung der Griechen und Araber im Süden des Landes galt, fand jedoch ein paar Monate nach der verhängnißvollen Schlacht in Calabrien südlich von Cotrone vom 13. Juli 982 auf dem Wege nach der Heimath, wie sein Vater, ein frühes Ende jenseits der Alpen, zu Lucca am 31. October oder 1. November 982. Beerdigt wurde der kinderlose, vielleicht unvermählt gebliebene Herzog im Collegiatstift zum h. Peter und Alexander in Aschaffenburg, welches ihm vielfache Wohlthaten zu verdanken hatte.

Vgl. Chr. Fr. Stälin, Wirtembergische Geschichte 1, 461–464. – W. v. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit, Bd. 1. – S. Riezler, Geschichte Baierns 1, 360–371. – P. Fr. Stälin, Geschichte Württembergs 1, 189. 190.