ADB:Otho, Johannes
F. B. Mencken Aufnahme in die Scriptores Rer. Germ. III, Sp. 773 bis 818 fand, obwol O. nur aus Krantz und Renner compilirte, anscheinend auch aus Wolter’s Chronik (Meibom Bd. II) ausgeschrieben hat. Er war 1563 und noch 1566 Schulcollege an der St. Michaelisschule, nicht der Ritterakademie, zu Lüneburg, nachher Conrector; Lucas Lossius in seiner Lunaeburga Saxoniae S. 70 nennt ihn einen Gelehrten unter dem Namen Otto; Bertram im Evang. Lüneburg nennt ihn Otho und gibt an, daß er die Formula concordiae unterschrieben, auch 1580 eine Series et continuatio episcoporum Aldenburgensium et Lubencensium vollendet habe, die im Manuscript liege, anscheinend aber verschollen ist. Aller Wahrscheinlichkeit nach war er ein Sohn des Heinrich Otho (bei Luc. Lossius l. c. S. 76 Othonis), eines der ersten lutherischen Prediger zu St. Johannis in Lüneburg. Sein weiteres Leben ist [538] unbekannt. Wie sich Erpold Lindenbrog diesen Catalogus hat zu eigen zu machen gesucht, ist bei Lappenberg, Geschichtsquellen des Erzstiftes und der Stadt Bremen S. XXIX zu ersehen; auch Justus Johann Kelp schrieb eine Fortsetzung bis 1584.
Otho: Johannes O., auch Ottho und Otto oder Ottonis, schrieb einen bis 1580 reichenden handschriftlich vielverbreiteten „Catalogus omnium episcoporum et archiepiscoporum Bremensium etc.“, der seiner guten Latinität wegen bei- (Pratje), Herzogthümer Bremen und Verden I, S. 288 f. – Mencken III, praefat. p. IX.