ADB:Ostrogotha
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[528] Fastida Landabtretungen gefordert hatte. Ostrogotha’s Nachfolger Kniva (c. 260) war kein Amaler.
Ostrogotha: O., König der Ostgothen, c. 250, damals in den Donauländern auf dem linken Ufer des Stroms, der natürlich von diesem Volke den Namen empfangen, nicht ihm diesen gegeben hat, dessen erster geschichtlich beglaubigter König er ist; die angeblich vorhergehenden: Berich, dann vier ungenannte, ferner Filimer bei Jordanis (s. unten die Quellenangabe) Getica c. 2. 4. 5. 16. 17. 24. sind sagenhaft; hinter Filimer schiebt Jordanis (d. h. in Wahrheit Cassiodorus, den er ausschreibt) vermöge der falschen Identificirung von Geten und Gothen getische, dakische, skythische Herrscher ein; nun folgt zur Zeit des Kaisers Philippus Arabs (244–249) O. als der erste Ostgothenkönig aus dem Hause der Amaler: die O. vorhergehenden (zum Theil zweifellos sagenhaften) Amaler: Isarna, Amala, Augis, Halmal, Gapt werden auch von der Sage nicht als Könige aufgeführt. – Wegen Vorenthaltung der von dem Kaiser gezahlten Jahrgelder löste sich das lange Zeit friedliche Verhältniß des Volkes zu den Römern, O. überschritt die Donau und heerte in Mösien und Thrakien. Bei einem zweiten Feldzug ernennt er die beiden adligsten Männer seines Volkes, Argait (vielleicht identisch mit Argunthis, welchen Capitolinus unter Kaiser Gordian (243) einen „König der Skythen“ nennt,) und Guntherich zu Heerführern gegen Kaiser Philippus. Seine letzte Waffenthat war ein Sieg über die stammverwandten Gepiden, deren König- Zeuß, Die Deutschen und die Nachbarstämme, München 1837. – Köpke, deutsche Forschungen, Berlin 1859. – Dahn, Die Könige der Germanen, II, München 1862, S. 54. – v. Dietersheim-Dahn, Geschichte der Völkerwanderung, 2. Auflage, I, Leipzig 1880, S. 198–204, 250. II, 1881, S. 4, 6. – Zu Jordanis die Etymologieen von Müllenhoff in Mommsen’s Ausgabe, Monum. Germ. histor. Auctor. antiquiss. V, I, Berlin 1882.
Dahn.