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ADB:Ochon

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Artikel „Ochon, König der Heruler“ von Felix Dahn in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 127–128, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ochon&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 22:44 Uhr UTC)
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Ochon: König der Heruler, Mitte des VI. Jahrhunderts n. Chr., wahrscheinlich Nachfolger jenes Königs dieses Volkes, der – unter Justinian? – nach Byzanz kam und sich taufen ließ: Gretes wird er genannt. (So liest nun Droysen, Eutropius Berol. 1879, historia miscella Pauli XVI. Landulfi XVIII. p. 369: früher las man Getes, Gretis.) O. ward (nach Procopius, Bellum Gothicum ed. Dindorf, Bonn 1833. II. 15) „plötzlich“ erschlagen, aus keinem andern Grund, als weil das Volk es nun einmal mit einer Verfassung ohne König versuchen wollte; er war König gewesen derjenigen herulischen Gaue, welche die [128] alten Sitze des Volkes auf den dänischen Inseln und der diesen gegenüber liegenden Südküste der Ostsee um 150 n. Chr. aufgegeben und, wie andere Völker der gothischen Gruppe, sich an der unteren Donau niedergelassen hatten. Gleich darauf bereute das Volk die That und berief abermals einen König aus dem alten Königshause der im Norden „auf Thule“ zurückgebliebenen Volkstheile.

Aschbach, Geschichte der Heruler und Gepiden. 1835. – Bolze, Geschichte der Heruler – Dahn, Könige der Germanen. II. München 1862. S. 1–14.