ADB:Oberleitner, Andreas
[96] Schotten in Wien; 1813 erhielt er am Gymnasium desselben die Professur der Poesie, 1816 ward er Professor der orientalischen Sprachen und der biblischen Exegese an der Universität zu Wien, 1817 Dr. theol. Er starb am 10. Juli 1832. (Acten der Bibliothek des Benedictinerstiftes zu den Schotten in Wien).
Oberleitner: Andreas O. ward 1789 zu Wien geboren. Schon als Kind von zehn Jahren ward er wegen seiner hübschen Stimme in den k. k. Hofchor aufgenommen. Nach Vollendung seiner gymnasialen und akademischen Studien ward er 1812 Priester und Studienaufseher am Benedictinerstifte zu denOberleitner’s Arbeiten auf orientalistischem Gebiet beziehen sich sämmtlich auf den akademischen Elementarunterricht in diesen Fächern, für welchen seine Lehrbücher ihrer Zeit wegen ihrer zweckmäßigen Einrichtung sehr beliebte Hilfsmittel waren. Er begann mit einer Neubearbeitung der zuerst 1793 von Johannes Jahn verfaßten „Aramäischen oder chaldäischen oder syrischen Sprachlehre für Anfänger“, welche zu Wien 1820 ins Lateinische übersetzt und mit Zusätzen bereichert erschien („Elementa aramaicae seu chaldaeo-syriacae linguae …“, s. die vollständigen Titel bei Nestle, Brevis linguae Syriacae grammatica … 1881, S. 9, Nr. 122 und 129). Hierauf folgten die „Fundamenta linguae Arabicae“, ibid. 1822; die „Chrestomathia arabica una cum glossario“, 2 Partes 1823, 1824 und die „Chrestomathia Syriaca cum glossario Syriaco-Latino …“, P. I. 1826, worin die Texte (aus Kirsch, Chrestomathie, aus Assemani’s Bibliothek, aus Erpenius-Dathe’s Psalter, aus Gutbier’s syrischem Neuen Testament u. a. entlehnt) abgedruckt sind, während in P. II 1827 das sorgfältig gearbeitete Glossar enthalten ist.