ADB:Narhamer, Johann
J. Ackermann erinnert. Seine Bemerkung, er habe den biblischen Bericht in einen andern Modell gegossen und emendirt, bezieht sich zumeist auf die starken Kürzungen in den Reden Hiobs und seiner Freunde, wodurch Anfang und Ende der Handlung angemessen hervortreten, obwohl er auf die sonst (bei Ruef und Bertesius) beliebte realistische Ausmalung des Wohllebens verzichtet. Die Reise der drei Freunde zu Hiob motivirt er durch die Fürsorge eines dem Hiob treugebliebenen Knechtes. Die Wirksamkeit der Teufel wird auf der Bühne augenfällig gemacht, aber mehr durch stumme Handlung als durch Worte. – 1571 nennt sich N. in einem zu Dresden erschienenen „Sermon vom heiligen Predigampt aus Joh. 20“ Pfarrer zu Seyfferstorf. In der Wittenberger Matrikel fehlt er.
Narhamer: Johann N., protestantischer Prediger und Dramatiker des 16. Jahrhunderts, aus „Hofe Regnitz“ gebürtig (Curiensis). Als Schulmeister zu Pulsnitz in Sachsen gab er 1546 seine kurz zuvor aufgeführte „Historia Jobs“ (o. O.) heraus, deren knappe und volksthümlich schlichte Sprache an- Vgl. Goedeke. Grundriß² 2. 381 § 149, 268a.