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ADB:Molitor, Peter Franz

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Artikel „Molitor, Peter Franz“ von Rudolf Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 107–108, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Molitor,_Peter_Franz&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 17:49 Uhr UTC)
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Band 22 (1885), S. 107–108 (Quelle).
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Molitor: Peter Franz M., Maler, von welchem Dlabacz mit der Bezeichnung der Jüngere, der Pole Rastewiecky in seinem Lexikon der polnischen Maler als von einem gebürtigen Böhmen Notiz nimmt, war unzweifelhaft Sohn des J. P. M., und genoß um 1750 das Ansehen eines vorzüglichen Prager Malers, denn es wurde von Reichenberg aus, nach Vollendung des Kreuzkirchenbaues, 1756, durch die Tuchmacher für den von ihnen gestifteten Zunftaltar, ein heil. Severin bei ihm bestellt. Die bezügliche Notiz des Kirchenarchivs lautet: „Die ehrsame Zunft zahlte für den Altar 500 Gulden, und für das vom jüngeren Molitor in Prag gemalte Altarblatt 60 Gulden“. Zwei weitere Seitenaltäre dieser Kirche kamen 1760 zur Vollendung, und wurden, wie weiter zu lesen ist, die Altarblätter vom Grafen Philipp Joseph von Gallas beigestellt, „deren eines den heil. Laurenz vorstellend, von dem jüngeren Molitor gemalt war“. – In Uebereinstimmung damit steht auch was der Chronist Rohn in seinem Buche „Antiquitas Ecclesiarum, Capellarum et Monasteriorum“ schreibt: „Tertia S. Laurentii, et quarta S. Severi Episcopi, Patroni Pannificum (imagines) quas pinxit D. junior Molitori „Pragensis“. – Nachdem in jüngster Zeit das Laurentibild durch ein den heil. Aloisius vorstellendes verdrängt, von der Patronatsherrin, Gräfin Clam-Gallas, für eine Kirche auf ihrer mährischen Besitzung Saar übernommen wurde, in Reichenberg also nur noch das von S. Severus der Beurtheilung zugänglich, läßt sich doch daraufhin aussagen, daß M., der jüngere, ein ganz tüchtig geschulter Künstler war, ausgestattet mit allen seinem Vater nachgerühmten Eigenschaften, besonders eines mit gutem Geschmack betriebenen Naturstudiums. Die überlebensgroße Gestalt des Heiligen ist voll Würde, die technische Ausführung des Ganzen zeigt eine eben so gewandte wie sichere Pinselführung, indeß das Colorit zugleich den Frescomaler verräth. [108] Werden nun die von Rastewiecky gebrachten Daten: daß M. um Mitte des 18. Jahrhunderts „in Krakau Fresken und Oelbilder mit großem Geschick malte, lange Zeit im Hause des Markgrafen Myskowski-Wielopolsky mit Aufträgen beschäftigt war“ – zusammengehalten mit der voranstehenden Biographie, dann ergibt sich wol schon durch die Jahreszahlen, daß der in Krakau, im Beginne seiner Ausführungen, 1756 gestorbene Joh. Peter M., den Sohn Peter Franz, als Nachfolger und Vollender hinterließ. – Von durch diesen 1765 vollendeten Werken werden genannt: die Fresken des Plafonds in der Barbarakirche zu Krakau, vorstellend die apostolischen Thaten des Ordens der Gesellschaft Jesu.