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ADB:Michaelis, Daniel

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Artikel „Michaelis, Daniel“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 678–679, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Michaelis,_Daniel&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 22:12 Uhr UTC)
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Michaelis: Daniel M., † am 22. December 1652, war am 8. November a. St. 1621 zu Güstrow geboren, als Sohn des dortigen Superintendenten gleichen Namens, studirte in Rostock und Königsberg, wo er zum Magister promovirte, besuchte dann wieder Rostock, Greifswald und Kopenhagen. In ersterer Stadt gerieth er in Streit wegen der Rückführung der Juden nach Palästina und mußte vor der Facultät und dem geistlichen Stadtministerium revociren und anerkennen, daß die Kirchenlehre eine Rückkehr der Juden zur Kirche annehme, d. h. eine Rückkehr zum Glauben, nicht nach einem Orte (reditum – qui non est loci, sed doctrinae), also nicht nach Kanaan. Auch betreffs des 21. und 22. Kapitels der Offenbarung mußte er ein Bekenntniß ablegen. Nach dem Ende des 30jährigen Krieges wurde er dennoch zu der seit 1638 nach Berufung des jüngeren Thomas Lindemann nach Kopenhagen vacant gebliebenen ordentlichen theologischen Professur nach Rostock berufen und wurde 1650 Dr. theol. Der Daniel M., welchen Herzog Adolf Friedrich 1640 in der Schloßkapelle zu Güstrow gegen die Calvinisten der reformirten Herzogin Wittwe dieser zum Trotze predigen ließ, war der Superintendent. Gleichzeitig war in Rostock der Theologe Christian M. oder Michael, welcher ebenfalls 1652 am 30. Juli a. St. starb. Er war am 16. December 1588 zu Schwedt geboren, wurde 1617 Prediger am St. Georgshospitale vor Rostock, 1619 promovirte er zum Magister [679] und wurde Diaconus zu St. Petri, 1623 Archidiaconus und 1630 Pastor zu St. Jacobi, übernahm nach des älteren Johann Quistorp Tode 1646 das Directorium des geistlichen Ministerii und wurde 1650 Stadtsuperintendent. An der Universität war er nicht betheiligt, aber galt für einen Lutheraner strengster Schule.

Nachweisungen bei Krey, Andenken an die Rostock’schen Gelehrten. Vgl. O. Krabbe, Aus dem kirchl. und wissenschaftl. Leben Rostocks: Zur Gesch. Wallensteins etc., S. 74 f.