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ADB:Megingoz

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Artikel „Megingoz“ von Heinrich Hahn in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 182, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Megingoz&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:19 Uhr UTC)
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Megingoz (auch Magingoz, Megingaud), war der zweite Bischof von Würzburg, der Nachfolger des noch vor Bonifaz verstorbenen Burchard und wahrscheinlich noch von jenem Apostel selbst geweiht. Ueber sein Vorleben herrscht Zwiespalt. Die Identität eines Fritzlarer Mönchs Megingaud, den Bonifaz neben dem Presbyter Wigbert zum Diakon, Leiter des Klosters und zum Jugendlehrer bestimmte und den manche für den nachherigen Abt und den Bischof von Buraburg und Fritzlar halten, wird von vielen verworfen, aber bei der Lückenhaftigkeit der Nachrichten über beide Persönlichkeiten und bei der Freundschaft Lul’s zu M., die wol auf früherem gemeinsamem Pietätsverhältniß zu Bonifaz beruht, mit nicht absolut entscheidenden Gründen. Sein Name findet sich mehrfach in Actenstücken, so in dem verdächtigen Diplom für Fulda von 753 und in einer anderen Urkunde für dasselbe Kloster 763, ferner für Gorze 757, für Prüm 762 und unter dem Todtenbunde von Attigny 762. Drei Briefe an Lul über kirchliche, Personen- und Verwaltungsfragen, sowie die Miturheberschaft bei der Abfassung der vita Bonifatii von Willibald werden ihm wol mit Recht, wenn auch ohne vollgültigen Beweis, zugeschrieben. Mit Lul und anderen Bischöfen zusammen weiht er die Kirche von Lorsch (1. September 774) und zu St. Goar (vielleicht auch 774) ein. Aus Liebe zu beschaulichem Leben tritt er sein Amt seinem Nachfolger Berwelf ab, zieht sich nach Rorinlacha zurück und gründet, als eine große Schaar Würzburger Mönche in Folge von Verdächtigungen seines Nachfolgers zu ihm fliehen, das Kloster Neustadt im Spessart, das ihm angeblich Lul und Willibald von Eichstätt (also noch vor 786) einweihen. Die Gründung der Klöster Megingozhausen, vielleicht auch Schwarzach und Mattenzelle wird mit seiner Familie in Verbindung gebracht und seine Abstammung aus vornehmem fränkischen Grafengeschlecht damit bewiesen. Sein Tod erfolgte angeblich 794, jedenfalls wol nach 786. Seine Gebeine wurden später nach Würzburg geschafft.

Jaffé, Mon. Mogunt. ep. Bon. nr. 128, 132, 135. – Egilwardi vit. Burch. III. Mab. A SS. III. 1. 715.Rettberg, Kirch. Gesch. D. II, 318 u. 331. – Oelsner, Jahrbücher d. fränk. R. S. 366 und s. v. Magingoz.