Zum Inhalt springen

ADB:Marcus, Siegfried

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Marcus, Siegfried“ von Franz Maria Feldhaus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 771–772, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Marcus,_Siegfried&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 53 (1907), S. 771–772 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Siegfried Marcus in der Wikipedia
Siegfried Marcus in Wikidata
GND-Nummer 118781820
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|53|771|772|Marcus, Siegfried|Franz Maria Feldhaus|ADB:Marcus, Siegfried}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118781820}}    

Marcus *): Siegfried M. (1831–99), Erfinder des Benzinautomobils, war geboren am 18. September 1831 zu Malchin in Mecklenburg-Schwerin. Sein Vater war Mitglied des israelitischen Oberrathes zu Malchin. Etwa 1835[WS 1] kam M. zu einem Hamburger Schlosser in die Lehre, ging 1848 nach Berlin zu der damals neugegründeten Firma Siemens & Halske und scheint (nebenher?) den Unterricht der Berliner Gewerbeschule genossen zu haben. Er wurde ein Günstling von Werner Siemens. 1852 war er bereits in Wien, im folgenden Jahre nahm er Stellung bei Hofmechaniker Kraft, darauf war er drei Jahre lang Mechaniker am physikalischen Institut des Josephineums, dann Assistent im chemischen Laboratorium von Prof. Ludwig. Um 1860 machte er sich in der Mariahilferstraße selbständig. Vielerlei Apparate gingen aus seiner Werkstätte hervor, so z. B. ein Telegraphenrelais der österreichischen Bahnen, ein elektromagnetischer Sprengapparat, eine ventillose Rotationspumpe, Lampen, Pistolen u. s. w. Für seine Thermosäule erhielt er die Goldene Medaille der Akademie und einen Preis von 2000 Gulden, für seinen Feldtelegraph, der 1870/71 in Verwendung war, eine Anerkennung des Generals v. Blumenthal. Seit 1861 arbeitete M. an einem Benzinkraftwagen, vollendete ein unvollkommenes Modell 1868 und verbesserte dies bis 1875 zu einem brauchbaren Wagen, der heute im Besitz des österreichischen [772] Automobil-Clubs in Wien ist. In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli 1899 starb M. in Wien. Er hinterließ nur uneheliche Kinder.

Nach den spärlichen Angaben in der Allgemeinen Automobil-Zeitung 1904, Nr. 48 und nach Mittheilungen seines Testamentsvollstreckers bearbeitet.

[771] *) Zu Bd. LII, S. 190.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. eher 1845!