ADB:Majus, Johann Heinrich (Hebraist)
s. d. Art.), damals Prediger war, studirte zu Gießen seit 1702, ward Magister [124] 1707, setzte seine Studien fort zu Altdorf und Jena und ward 1709 Professor der griechischen und orientalischen Litteratur zu Gießen, 1716 Professor der Alterthumswissenschaft und 1720 zugleich Inspector der Schulen in Ober-Hessen. Er starb unverheirathet am 13. Juni 1732. Er steht hinter seinem bedeutenderen Vater zurück, mit dem er öfter zusammengeworfen worden ist: z. B. Bleek-Kamphausen, Einleitung in das Alte Testament, handelt auf S. 158 von dem Sohne, dagegen auf S. 135 und 832 vom Vater, ohne daß dies im Register (S. 842) unterschieden würde; Diestel, Geschichte des Alten Testamentes, spricht nur vom Vater, aber was S. 445 steht, würde besser auf den Sohn passen. Was Tholuck, Das akademische Leben, Bd. I, 1853, S. 106, 151, Bd. II, 1854. S. 34–43 erwähnt, geht natürlich nur auf den Vater. – Der Schwerpunkt der für die damalige Zeit ganz anerkennenswerthen Leistungen des jüngeren M. fällt in die rabbinischen Studien. Er veranstaltete eine Ausgabe des Tractats des Maimonides über das Sabbatjahr und das Jubeljahr, in welcher er hebräischen Text, lateinische Uebersetzung und Erläuterungen gab (s. den vollständigen Titel bei Winer a. a. O. I, 140. 141) und seine eigene Dissertation über das Gesetz des Sabbathjahres anfügte 1708. – Ferner übersetzte er den Commentar des Abarbanel zu Jesaja in das Lateinische (s. den Titel bei Winer a. a. O. I, 216) 1711; vgl. hierzu Gesenius, Der Prophet Jesaja, II, 1, S. 125. – Er veranstaltete eine Ausgabe der Rede Basilius des Großen an die Jünglinge über das Studium der griechischen Litteratur mit den Uebersetzungen von H. Grotius und Aretinus (s. den Titel bei Winer a. a. O. I, 885) 1714. Philologische Bemerkungen zu einzelnen Stellen des Neuen Testamentes enthielten seine „Observationes sacrae … libri IV“. 1713–15 (s. Meyer, Geschichte der Schrifterklärung, Bd. IV, S. 459 f.). Titel anderer Schriften s. bei Jöcher.
Majus: Johann Heinrich (Henrich) M. jun. (Mai, May), geb. am 11. März 1688 zu Durlach, wo sein Vater, der spätere Gießener Professor (- Winer, Handb. d. theol. Litteratur, II, 652.