Zum Inhalt springen

ADB:Maier, Adalbert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Maier, Adalbert“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 52 (1906), S. 152–153, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Maier,_Adalbert&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 04:26 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 52 (1906), S. 152–153 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Adalbert Maier in Wikidata
GND-Nummer 10252016X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|52|152|153|Maier, Adalbert|Friedrich Lauchert|ADB:Maier, Adalbert}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10252016X}}    

Maier: Adalbert M., katholischer Theologe, geboren am 26. April 1811 zu Villingen, † am 29. Juli 1889 zu Freiburg i. Br. Er erhielt seine Gymnasialbildung in Villingen und Freiburg, absolvirte an der Universität Freiburg 1829–31 die philosophischen, 1831–35 die theologischen Studien, trat im Herbst 1835 in das Priesterseminar ein und wurde am 27. August 1836 zum Priester geweiht, am 8. November 1836 Dr. theol. Nachdem er schon als Alumnus des Priesterseminars 1836 mit der Suppletur der theologischen Moral betraut worden war, wurde er am 16. März 1837 zum Lehramtsgehülfen an der theologischen Facultät ernannt, supplirte noch bis zu Hirscher’s Ankunft im Herbst dieses Jahres die Moral und hielt dann Vorlesungen über alt- und neutestamentliche Exegese. Vom Frühjahr 1838 bis Herbst 1839 hielt er sich zu Studienzwecken in Wien und Rom auf. 1840 wurde er außerordentlicher, am 19. Mai 1841 ordentlicher Professor der neutestamentlichen Exegese in Freiburg; nach dem Tode Hug’s (1846) wurde ihm die gesammte neutestamentliche Bibelwissenschaft als Nominalfach zugewiesen. 1848 wurde er großherzoglicher geistlicher Rath. Vier Mal war er Prorector der Universität, in den Studienjahren 1847/48, 1850/51, 1855/56 und 1871/72.

M. war als Schüler Hug’s besonders durch die Beherrschung der historisch-kritischen und philologischen Methode ausgezeichnet; nach dieser Seite hin liegt auch der bleibende Hauptwerth seiner Schriften, in erster Reihe seiner Hauptwerke: „Commentar über das Evangelium des Johannes“ (2 Bde., Karlsruhe u. Freiburg 1843–45); „Commentar über den Brief Pauli an die Römer“ (Freiburg 1847); „Commentar über den ersten Brief Pauli an die Korinther“ (ebd. 1857); „Commentar über den zweiten Brief Pauli an die Korinther“ (ebd. 1865); „Commentar über den Brief an die Hebräer“ (ebd. 1861); „Einleitung in die Schriften des Neuen Testaments“ (ebd. 1852; unter dem Titel: „Beiträge zur Einleitung in das Neue Testament“ waren schon früher in der Freiburger Zeitschrift für Theologie die Abschnitte erschienen: „Die drei ersten Evangelien im Allgemeinen“, 20. Bd. 1848, S. 3 bis 76, und: „Das Markus-Evangelium“, 21. Bd. 1849, S. 1–116). In seinen Rectoratsjahren ließ er als Universitätsprogramme erscheinen: „Untersuchung über den Zweck der kanonischen Evangelien. Ein Beitrag zur Evangelienkritik“ (Freiburg 1847; auch in der Freiburger Zeitschrift für Theologie, 18. Bd. 1847, S. 3–46); „Historisch-kritische Untersuchungen über den Hebräer-Brief“ (Freiburg 1851); „Die Glossolalie des apostolischen Zeitalters exegetisch-kritisch beleuchtet“ (ebd. 1855; auch abgedruckt in der Zeitschrift für die gesammte kathol. Theologie, herausg. von Scheiner und Häusle [Wien], 7. Bd. 1855, S. 380–414); „Exegetisch-kritische Untersuchungen über die Christologie“ (Freiburg 1871). Zu diesen akademischen Schriften kommt die „Gedächtnißrede auf Joh. Leonh. Hug, Doctor der Theologie, ordentl. öffentl. Professor der Literatur des alten und neuen Testaments an der Universität Freiburg, bei dessen akademischer Todtenfeier in der Universitätskirche zu Freiburg am 11. März 1847 gehalten“ (Freiburg 1847; auch in der Freiburger Zeitschrift für Theologie, 17. Bd. 1847, S. 3–49). In der von den ordentlichen Professoren der Freiburger theologischen Facultät herausgegebenen Zeitschrift [153] für Theologie, deren Mitherausgeber er von 1842–49 war, erschienen von ihm außer den schon genannten Arbeiten noch die Abhandlungen: „Christliche Bestandtheile des Korans, mit besonderer Rücksicht auf eine angebliche Uebersetzung des N. T. in das Arabische durch Werka, den Sohn Naufils“ (2. Bd. 1839, S. 34–97); „Exegetisch-dogmatische Entwicklung der neutestamentlichen Begriffe von Ζωή, ἀνάστασις und κρίσις“ (2. Bd. 1839, S. 309 bis 398); „Exegetische Erläuterungen zum dogmatischen Theile des Römerbriefes, im Zusammenhange des Ideenganges der Lehrabhandlung“ (15. Bd. 1846, S. 1–112). Seine frühesten litterarischen Arbeiten waren die in der Neuen theologischen Zeitschrift, herausg. von J. Pletz (Wien) veröffentlichten moraltheologischen Abhandlungen: „Moralische Begründung der Eheverbote zwischen Blutsverwandten“ (11. Jahrg. 1838, Bd. II, S. 170–195); „Ueber Grundlage, Charakter und Construction der christlichen Moral“ (11. Jahrg. 1838, Bd. II, S. 355–387; 12. Jahrg. 1839, Bd. I, S. 79–103). Eine Anzahl von Artikeln zur biblischen Geschichte und Alterthumskunde schrieb er für das Kirchen-Lexikon von Wetzer und Welte.

Badische Biographieen, IV. Theil (1891), S. 254–258 (J. König). – Freiburger Diöces.-Archiv, N. F. Bd. I (der ganzen Reihe Bd. 28. 1900) S. 231 f.