ADB:Müller, Cornelius Friedrich Gottfried
Gurlitt’s (s. d.) und bezog nach Veröffentlichung seiner Erstlingsschrift „Explanatio brevis psalmi LXIX“ Ostern 1812 die Universität Göttingen, um Theologie und Philologie zu studieren. Ostern 1813 ging er nach Kiel, wurde aber durch die politischen Verhältnisse genöthigt, im Herbst d. Js. nach Hamburg zurückzukehren; hier war er ein Jahr hindurch als „employé à la Bibliothèque publique“ thätig. Nach der Befreiung Hamburgs nahm er die unterbrochenen Studien in Leipzig unter Beck und Hermann wieder auf, wurde sodann Ostern 1815 Hilfslehrer an der dortigen Thomasschule und erwarb sich den philosophischen Doctorgrad in Halle. Im Juni 1816 berief ihn Gurlitt an das Hamburgische Johanneum zurück; bereits im September d. Js. wurde er als Collaborator definitiv angestellt, Ostern 1819 in eine Professur befördert. In dieser Stellung hat er fast ein halbes Jahrhundert eine hervorragende Wirksamkeit entfaltet, zunächst noch – bis 1827 – unter Gurlitt’s Leitung, dessen vertrautester Freund und Gehilfe er wurde, dann unter anderen Directoren als der eigentliche Vertreter der guten Ueberlieferung aus Gurlitt’s Zeit. Nachdem er wiederholt, einmal 2 Jahre lang, das Directorat des Johanneums geführt, wurde er auf seinen Wunsch im Herbst 1868 emeritirt und lebte dann noch in stiller Zurückgezogenheit 11 Jahre in Wandsbeck. Er starb am 6. Juni 1879. Die Universität Rostock hatte ihn 1840 honoris causa zum Dr. theol. ernannt; einer großen Zahl gelehrter Gesellschaften gehörte er als Mitglied an. Von seinen zahlreichen Schriften verdienen die Commentationes zu Juvenal (1831), Catull (1836), Ep. Pauli ad Philippenses (1843) erwähnt zu werden; außerdem ist er namentlich als Herausgeber der Schulreden und sonstigen nachgelassenen Schriften Gurlitt’s bekannt.
Müller: Cornelius Friedrich Gottfried M., 1793–1879, Schulmann. Er wurde in Hamburg als der Sohn eines Buchdruckers am 4. Novbr. 1793 geboren, erhielt seine Schulbildung auf dem Johanneum und dem akademischen Gymnasium seiner Vaterstadt unter der ganz besonderen Leitung und Fürsorge- Hoche, Nekrolog im Ost.-Programm des Johanneums 1880.