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ADB:Mühry, Karl

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Artikel „Mühry, Karl“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 486–487, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%BChry,_Karl&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 15:18 Uhr UTC)
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Mühry: Karl M., Sohn von Georg Friedrich M., ist den 4. Mai 1806 in Hannover geboren. Er hatte zuerst an der medicinisch-chirurgischen Schule seiner Vaterstadt, später (seit 1825) in Göttingen Medicin studirt und hier nach Vertheidigung seiner Inauguraldissertation „de spinae dorsi distorsionibus et de pede equino“, in welcher er die Behandlungsmethode Langenbeck’s bei Rückgratsverkrümmungen durch Streckapparate mittheilte, 1829 den Doctorgrad erlangt. Nach einer größeren wissenschaftlichen Reise durch Deutschland habilitirte er sich 1831 als Arzt in seiner Vaterstadt und hielt an der dortigen medicinisch-chirurgischen [487] Schule Vorlesungen über Physiologie und Pharmakologie. Seine schwache Gesundheit veranlaßte ihn 1834 nach Norderney zu gehen, wo er ein lebhaftes Interesse an der Seebadekur gewann und hier die Veranlassung zu einer wissenschaftlichen Bearbeitung des Gegenstandes fand, die er zwei Jahre später unter den Titel „Ueber das Seebaden und das Norderneyer Seebad“ veröffentlichte. Die Erfolge seiner Bemühungen um Hebung dieses Bades durch Verbesserung der dortigen Anstalten, in dem er übrigens von der Regierung in der wirksamsten Weise unterstützt worden war, gaben die Veranlassung zu seiner Ernennung zum Hofmedicus und zu dem ihm 1839 zu Theil gewordenen Stipendium Blumenbachianum, welches ihm die Möglichkeit bot, eine große wissenschaftliche Reise in die Seebäder von Holland, Belgien, Frankreich und England zu machen. Die Beschwerden, welchen er auf dieser Reise besonders während des Winters ausgesetzt gewesen war, hatten seine Kräfte erschöpft; er kehrte nach Hannover zurück und hier ist er am 9. März 1840 gestorben. – Außer der genannten Badeschrift, von welcher 1839 ein zweiter Jahrgang erschienen ist, und einigen kleineren Journalartikeln, hat er „Medicinische Fragmente, betreffend: eine allgemeine Lehre des Seebadens und der Seebäder und die Identitätsfrage der Kuhpocken und Menschenpocken“ verfaßt, welche mit einigen Zusätzen versehen, von seinem (jüngeren) Bruder Adolf M. (Hannover 1841) veröffentlicht worden sind.

Ueber sein Leben und seine Schriften vergl. Neuer Nekrolog der Deutschen. Jahrg. 1840, I, 288 und Callisen, med. Schriftstellerlexicon XIII, 298 und XXX, 463.