Zum Inhalt springen

ADB:Möser, Karl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Möser, Karl“ von Ernst Friedländer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 390, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:M%C3%B6ser,_Karl&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:49 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Möser, Justus
Band 22 (1885), S. 390 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Carl Moeser in der Wikipedia
Carl Moeser in Wikidata
GND-Nummer 117089567
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|22|390|390|Möser, Karl|Ernst Friedländer|ADB:Möser, Karl}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117089567}}    

Möser: Karl M., k. Capellmeister, ist geb. am 24. Januar 1774 zu Berlin als Sohn eines Hautboisten des Zietenschen Husarenregiments, von welchem er den ersten Unterricht in der Musik erhielt; später wurde er von dem Kammermusikus Böttcher unterrichtet. Im Jahre 1784 trat er zum ersten Male auf und veranstaltete ein Concert, in welchem er sich auf der Violine hören ließ. Sein Spiel fand allgemein Beifall und erregte selbst ein gewisses Aufsehen. König Friedrich Wilhelm II. empfahl ihn dem Markgrafen von Schwedt, welcher den jungen Künstler in seiner Capelle anstellte. Später wurde er Zögling der k. Capelle, genoß den Unterricht des Concertmeisters Haack und ward am 1. Januar 1792 als k. Kammermusikus fest angestellt. Als solcher wirkte er in den Privatquartetten des Königs mit, wurde sehr ausgezeichnet, mußte aber nach einigen Jahren den k. Dienst und sein Vaterland verlassen. Er wandte sich nach Hamburg, wo er bei Fränzl, Rode und Viotti fleißig studirte. Von dort begab er sich über Kopenhagen und Christiania nach London. Nach dem Tode des Königs Friedrich Wilhelm II. erhielt er in Berlin seine Stelle als Kammermusikus wieder, führte ein bewegtes Künstlerleben, namentlich in der Gesellschaft des Prinzen Louis Ferdinand und Dussek’s, machte 1804 eine Reise nach Wien, wo er Haydn und Beethoven kennen lernte und durch sein Spiel ihren Beifall gewann. Durch den Krieg von 1806 wurde er brodlos, reiste nach Warschau und St. Petersburg, wurde aber 1811 als Concertmeister und erster Violinist der k. Capelle in Berlin wieder angestellt. Hier veranstaltete er seit 1813 regelmäßige Quartettabende, in denen namentlich Haydn, Mozart und Beethoven gepflegt wurden und seit 1816 führte er auch Symphonien und Ouvertüren classischer Meister auf. Aus diesen Aufführungen sind später die berühmten Symphonie-Soireen der k. Capelle hervorgegangen. Im J. 1825 wurde M. königlicher Musikdirector und erster Concertmeister, auch Leiter der Instrumentalclasse der k. Capelle. Im Jahre 1842 schied er nach 50jähriger Dienstzeit mit dem Titel eines k. Capellmeisters aus dem Dienste und starb am 27. Januar 1851 zu Berlin.

v. Ledebur, Tonkünstler-Lexikon Berlins.