ADB:Limberg, Johannes
Erscheinungsbild
Limberg: Johannes L., Reisebeschreiber, ein geborener Waldecker, wahrscheinlich aus Rhoden, studirte von 1667–72 zu Marburg und Erfurt, von 1673–75 in Wien, reiste, nachdem er 1672 schon einmal in Italien gewesen, dann bald als Soldat, bald als Lehrer und Geistlicher in Italien, Spanien, Portugal, Frankreich und England, war in der Folge Präsident des Klosters zu Bruck a. Mur, Vicarius, Prediger, auch Novizmeister bei den Minoriten, trat 1689 in Leipzig zum Protestantismus über und gab 1690 ebenda seine „Denkwürdige Reisebeschreibung durch Teutschland, Italien, Spanien, Portugall, Engeland, Frankreich und Schweitz etc.“ heraus. Das Buch ist eines der merkwürdigeren seiner zahlreichen Gattung, insofern es die in demselben beschriebene Reise an des Verfassers Lebensbeschreibung knüpft, sodaß unter der Fülle der trockenen Itinerarien, Länder- und Städte-, Wappen- und Münzbeschreibungen die Autobiographie des Verfassers von seinem ersten Ausflug auf die Schule nach Marburg bis zu seiner 18 Jahre später vollbrachten Reise nach Leipzig „in die längst von mir verlangte Ruh-Stadt“ fortläuft. Außerdem zeichnet es sich durch einen stark hervortretenden deutschen Patriotismus aus, der besonders Italien gegenüber geltend gemacht wird, und durch eine große Zahl kulturgeschichtlich werthvoller Notizen, Kataloge von Kunstkammern u. dgl.