Zum Inhalt springen

ADB:Liebe von Giengen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Liebe von Giengen“ von Karl Bartsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 562, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Liebe_von_Giengen&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:11 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Lickl, Johann Georg
Band 18 (1883), S. 562 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Liebe von Giengen in Wikidata
GND-Nummer 104124008
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|18|562|562|Liebe von Giengen|Karl Bartsch|ADB:Liebe von Giengen}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=104124008}}    

Liebe von Giengen, in einer Handschrift „der Lieber“ genannt, Meistersänger des 14.–15. Jahrhunderts. Gedichte von ihm und in seinen Tönen enthalten außer der Kolmarer Handschrift auch Handschriften in Basel, Heidelberg und Karlsruhe. Am bekanntesten von ihm ist seine „Jahrweise“, in welcher zunächst ein paar dem Lobe der Frauen gewidmete Gedichte verfaßt sind; eines giebt Anleitung, wie eine „hübsche“, d. h. wohlerzogene Jungfrau sich zu benehmen habe. Ein anderes in demselben Tone, welches das lustige Leben in den Badstuben schildert, schließt ebenfalls mit dem Lobe der Frauen. Wieder ein anderes enthält eine Beichte in elf Strophen. Dieselbe Weise wird übrigens in einer Handschrift die „Radweise“ genannt. Außerdem giebt es von L. noch einen „sanften Ton“, in welchem drei sämmtlich dem Lobe der Jungfrau Maria gewidmete Lieder verfaßt sind. Den Dichter nennt Konrad Nachtigall, der in Liebe’s sanftem Tone ein Lied verfaßte, in einem die alten Meister rühmenden Gedichte, welches Valentin Voigt kannte und benutzte.

Pfeiffer’s Germania 3, 214–218. Meisterlieder der Kolmarer Handschrift S. 79 f., 183 f.