ADB:Lenz, Johannes
Maximilians und des schwäbischen Bundes gegen die Schweizer – der „Schwabenkrieg“, wie er in der Schweiz heißt, – statt. Diesem Umstande verdankt das Werk seinen Ursprung, das Lenz’ Name auf die Nachwelt brachte: eine ausführliche Reimchronik über den Schwabenkrieg, die er im Jahr 1500 den beiden Städten Bern und Freiburg – von beiden dafür belohnt – widmete. In der Form eines Gespräches des Verfassers mit einem Eremiten gehalten, ist dieses, wol in Brugg vollendete Werk durch viele Schilderungen der einzelnen Vorgänge und durch die Naivetät der eingestreuten Betrachtungen nicht ohne Werth für die Geschichte. Besonders bemerkenswerth sind einerseits eine Episode, die sich auf die Gefangennahme einiger junger Freiburger von Stande, einstiger Schüler von L., durch eine schwäbische Truppe im Sundgau und auf ihr glückliches Entkommen aus ihrem Gefängnisse in Waldshut bezieht; anderseits die eingeflochtenen schweizerischen und Landsknechtslieder; unter den ersteren ein von L. selbst noch in Sarnen verfaßtes und den beiden Städten gewidmetes Lied über die Dornacherschlacht (22. Juli 1499). Aus einem in Freiburg aufbewahrten Manuscripte, wahrscheinlich von der Hand eines Freiburger Namens Ludwig Sterner von Raconix gab H. v. Dießbach die Reimchronik von L. unter dem Titel heraus: „Der Schwabenkrieg, besungen von einem Zeitgenossen, Johann Lenz, Bürger zu Freiburg“. Zürich 1849. – Das Dornacherlied von L. siehe bei Liliencron, Die historischen Volkslieder der Deutschen, II, 407 u. ff.
Lenz: Johannes L. aus Heltbrunn (wo?), von Geburt – wie er selbst sagt – ein Schwabe, war gegen Ende des 15. Jahrhunderts Schulmeister in Freiburg in der Schweiz, dann in Sarnen, wo er 1499 stand, und übernahm im J. 1500 das Amt des Stadtschreibers und Schulmeisters in Brugg im Aargau, mit welchem übrigens jetzt die Verpflichtung für den Inhaber verbunden wurde, einen Nebenlehrer, Provisor, anzustellen. Bis 1502 bekleidete L. dieses Amt, scheint aber auch nachher in Brugg Wohnsitz behalten und seine übrige Lebenszeit dort verbracht zu haben. Wenigstens bezieht sich auf ihn, aller Wahrscheinlichkeit nach, ein Eintrag im ältesten Sterberegister von Brugg, laut welchem daselbst ein Hans Lenz im December 1541 starb. Denn der Name L. kommt sonst in Brugg nicht vor. Während L. in Sarnen stationirt war, fand der Krieg Kaiser- Vgl. außer dem ebengenannten Werke Friedr. Schärer, Geschichte der öffentl. Schulanstalten des ehem. Kantons Bern (deutschen Theiles) bis 1789. Bern 1829 (S. 63). – Hch. Füßli, Schweiz. Museum, Jahrgang 1786, S. 153. – Dr. R. Fetscherin, Geschichte des bernischen Schulwesens im: Berner Taschenbuch, Jahrgang 1853, S. 70. – Berchtold, Hist. du canton de Fribourg, II. 30, 36, Fribourg 1841–45. – A. Daguet in Archives de la Société d’hist. du canton de Fribourg, II. 176, Fribourg 1856. – Außerdem wurden briefliche Mitth. der Herren F. E. v. Mülinen in Bern und Altpfarrer Vögtlin in Brugg benutzt.