ADB:Leidis, Johann a
Caesarius von Heisterbach schöpft, so ist doch seine Arbeit für die holländische Geschichte, von der Mitte des 14. Jahrhunderts an recht verdienstlich, trotz des Vorwurfes Dousa’s, der erste Theil sei voller Fehler. Nur diese zweite Bearbeitung ist von Sweertius im J. 1620 zu Frankfurt herausgegeben. Die erste Bearbeitung, noch handschriftlich im Alkmarer Gemeinde-Archiv vorhanden, ist von einem oder mehreren Unbekannten mit einer Fortsetzung versehen, welche bis 1514 reicht und einige interessante, sonst nirgends berichtete Thatsachen enthält, wie z. B. die Erzählung eines zu Haarlem im J. 1458 gehaltenen Ketzergerichtes über Edo und Nicolaus von Narden. Auf die Bitte seines Freundes Nicolaus von Adrichem, Abts zu Egmond, verfaßte L. ferner ein „Chronicon Egmundanum sive Annales regalium Abbatum Egmundensium“, welches von 690–1524 reicht. Doch stammen die drei letzten Capitel von einem unbekannten Fortsetzer. Diese Chronik, mit großer Genauigkeit nach Documenten des Egmunder Archives bearbeitet, ist von großer Wichtigkeit, sie ward von A. Matthaeus cum annotationibus zu Leyden 1692 in 4°. herausgegeben und von K. van Herk und G. Kempher 1732 zu Alkmaar übersetzt. Eine dritte historische Arbeit ist seine „Kronyk der Heeren van Brederode in Holland“ bis 1486, mit deren Abfassung ihn Jolante von Brederode beauftragte; für die älteren Zeiten zwar ganz legendarisch, aber für die Geschichte dieser Herren im 15. Jahrhundert, und insbesondere für Reinold und Walraven von Brederode, sehr wichtig. Auch diese Chronik hat Matthaeus 1698 in seinen Analecta herausgegeben. Nebst diesen historischen Arbeiten sind noch einige theologische Schriften von ihm zu erwähnen, welche jedoch nie gedruckt wurden, „De passione domini“, [217] „Postilla quadragesimalis“, „Sermones de tempore et de Sanctis“, „De B. Virginis doloribus“, „Collationes Sanctorum“ und andere.
Leidis: Johann a L. oder Johann Gerbrandiz van Leyden, Carmeliter und am Ende des 15. Jahrhunderts Prior im St. Marienkloster zu Harlem, wo er 1504 starb, hat als Verfasser einiger theologischer Schriften, besonders aber als Historiker Bedeutung und einen über die Grenzen seiner Heimath hinaus bekannten Namen. Seine Chronik: „Chronicon Comitum Hollandiae et episcoporum Ultrajectensium“, welche von den ältesten Zeiten bis 1417 reicht, ist eine durchaus verdienstliche Arbeit. Die erste Bearbeitung derselben verfaßte L. um 1450, und dieser Urschrift haben sich die Verfasser des „Chronicon Filense“ und des „Magnum Chronicon Belgicum“ bedient; aber „eine genauere Kenntniß vieler Angelegenheiten“, wie er selbst in der Vorrede sagt, veranlaßte ihn zu einer neuen Bearbeitung. Wenn er darin auch für die ältere Geschichte nur aus dem „Spieghel Historiael, oude goudsche Kronyghe, Beka und- Vgl. van Wyn, Huisz. leven II. bl. 1–89. De Hoop Scheffer, Stud. en Bydr. III. bl. 133 ss. Moll, Kerkgesch. v. Nederl. II, 2. st. bl. 109. 542. Nijhoff’s Bydr. Nieuwe reeks VIII. bl. 355 v. v. und mehrere andere von van der Aa, Biogr. Woodenb. citirte Quellen.