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ADB:Langhans, Karl Ferdinand

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Artikel „Langhans, Karl Ferdinand“ von Lionel von Donop in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 686–687, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Langhans,_Karl_Ferdinand&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 15:18 Uhr UTC)
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Langhans: Karl Ferdinand L., Baumeister, geb. den 14. Januar 1781 zu Breslau, Sohn des Erbauers des Brandenburger Thores in Berlin. Durch den Vater und in der Schule Friedrich Gilly’s zu seinem Berufe erzogen, begab er sich zur weiteren Ausbildung auf Reisen. In Italien empfing er bestimmenden Einfluß auf seinen künstlerischen Entwickelungsgang durch das Studium der Monumentalbauten der Renaissance. 1819 zum königlichen Baurath ernannt, führte er in seiner Vaterstadt mehrere ansehnliche Bauten, vornehmlich die Börse (1824) aus. Bald nach Berlin berufen, errichtete er nach einem meisterhaft disponirten Grundrisse in den Jahren 1834–1836 das einfache, durch edle und stattliche Verhältnisse ausgezeichnete Palais des Prinzen Wilhelm von Preußen, jetzigen deutschen Kaisers, eine Schöpfung, in der sich L., ohne Schinkel’s Schüler zu sein, demselben ebenbürtig erwies. Seine beim großen Theaterbau in Breslau gewonnenen Specialkenntnisse fand er Gelegenheit bei Erweiterung des Opernhauses in Berlin, welches im J. 1843 bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt war, zu verwerthen; die innere Ausstattung suchte er durch heiteren Rococoschmuck zu beleben. In Anerkennung der namhaften Verdienste, die sich L. als Theaterbaumeister erworben, wurde er in der Folge beauftragt, die Theater zu Stettin, Liegnitz, Dessau und Breslau theils neu zu errichten, theils wiederherzustellen. Die von ihm zum Victoriatheater in Berlin entworfenen Pläne [687] (veröffentlicht im Jahrgang 1860 der Zeitschrift für Bauwesen), welche die Möglichkeit der Umwandlung zweier Bühnen und Zuschauerräume in einen einzigen großartigen Festsaal zuließen, erlitten in der späteren Ausführung einige unerhebliche Abänderungen. Der bedeutsamste Monumentalbau von L. ist das Stadttheater zu Leipzig, welches namentlich durch den phantasievollen, mit der Parkanlage organisch verbundenen Bau der Rückseite die schöpferische Kraft des Architekten trotz seines hohen Alters bezeugte. Nachdem L. zu Anfang des Jahres 1867 das 70jährige Jubiläum seines Dienstantritts gefeiert hatte, starb er beinahe 89 Jahre alt zu Berlin am 22. November 1869.