Zum Inhalt springen

ADB:Lange, Adolph Gottlob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lange, Adolph Gottlob“ von H. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 620–621, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lange,_Adolph_Gottlob&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 05:50 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Lange, Abraham
Nächster>>>
Lange, Adolf
Band 17 (1883), S. 620–621 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Adolph Gottlob Lange in der Wikipedia
Adolph Gottlob Lange in Wikidata
GND-Nummer 116687932
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|620|621|Lange, Adolph Gottlob|H.|ADB:Lange, Adolph Gottlob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116687932}}    

Lange: Adolph Gottlob L., Schulmann und Philolog, geb. am 22. April 1778 zu Weißensee im Thüringischen als Sohn des Archidiaconus Johann Friedrich L., den er schon frühzeitig verlor, † am 9. Juli 1831. Seine [621] Vorbildung erhielt er in der Schulpforta, wo er 1789 eine Freistelle erlangte und bis 1795 verblieb. Dann bezog er die Universität zu Leipzig, um Theologie zu studiren, aber durch die Vorträge von Chr. Dan. Beck und Gottfried Hermann angezogen, entschied er sich schon nach einem Jahre für das Studium der Philologie. Dabei betrieb er auch fleißig archäologische Studien, da sein Sinn für die Kunst durch die reichen Sammlungen der Stadt schon frühzeitig geweckt worden war. Nachdem er im J. 1801 den Doctorgrad der Philosophie erworben hatte, begab er sich nach Berlin, um in Gedike’s Seminar für gelehrte Schulen einzutreten; dort fand er auch Gelegenheit zu seiner praktischen Ausbildung, indem er als Hilfslehrer am Gymnasium zum grauen Kloster verwendet wurde. Der Aufenthalt in Berlin, wo er mit bedeutenden Gelehrten, einem Buttmann, Spalding, Heindorf u. A. bekannt und befreundet wurde, war für Lange’s höhere Ausbildung vom wohlthätigsten Einfluß; er verblieb daselbst drei Jahre, bis er 1804 auf Hermann’s Vorschlag zum ordentlichen Lehrer an der Pforta berufen wurde, welcher Anstalt seine so erfolgreiche Thätigkeit bis zu seinem Lebensende gewidmet war. 1825 rückte er in die zweite Professur vor, 1829 beging er unter allgemeiner Theilnahme das Jubelfest seiner 25jährigen Lehrerthätigkeit; als der berühmte Rector Ilgen sein Amt niederlegte, wurde L. als der würdigste zu seinem Nachfolger ernannt. Am 19. April 1831 wurde er, schon länger leidend, in sein Amt eingeführt, das er kaum drei Monate geführt hat; am 11. Juli wurde seine Leiche unter zahlreicher Begleitung von nah und fern in das Grab gesenkt. Unter den vielen tüchtigen Lehrern und Erziehern, deren sich die Schulpforta rühmen kann, ist Lange’s Name einer der gefeiertsten und wird in den Annalen der hochverdienten Anstalt unvergeßlich bleiben. Zur schriftstellerischen Thätigkeit war er, wie er auch selbst geäußert hat, nicht geboren; die wenigen größeren Abhandlungen zur Litteraturgeschichte (Vindiciae tragoediae Romanae), Archäologie und Sagenkunde, die man seinem Fleiße verdankt, sind schöne Denkmale eines geistreichen und in verschiedenen Gebieten wohlbewanderten Gelehrten; s. Lange’s Vermischte Schriften und Reden, herausgegeben von Karl Georg Jacob, Leipzig 1832.

Biographie von Jacob vor Lange’s Verm. Schriften.
H.