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ADB:Lang, Lorenz Johann Jacob

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Artikel „Lang, Lorenz Johann Jacob“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 613–614, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lang,_Lorenz_Johann_Jacob&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:20 Uhr UTC)
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Lang: Lorenz Johann Jacob L., ein tüchtiger Schulmann und als lateinischer Dichter gelobt, wurde als Sohn eines Strumpfwirkers Nicolaus L. zu Selb am 10. Mai 1731 geboren; sein Bruder ist der im J. 1741 geborene Christoph Lang. Er sollte das Handwerk seines Vaters lernen; aber Prediger und Lehrer, die seine mehr als gewöhnliche Begabung bemerkten, bewirkten, daß die Eltern trotz ihrer Armuth ihre Zustimmung dazu ertheilten, daß er studire und bereiteten ihn selbst auf den Besuch des Gymnasiums vor. Im J. 1751 begann er in Erlangen seine Studien, wurde 1755 Magister, dann Hauslehrer, 1756 Conrector in Neustadt an der Aisch, 1757 Rector am Gymnasium in Bayreuth und wurde darauf in immer höhere Stellen befördert (1758 Professor, 1761 Consistorialrath), bis er im J. 1795 erster geistlicher Rath im zweiten Regierungssenat wurde. Er starb am 18. Septbr. 1801. – L. war ein ungemein fleißiger Mann; als Lehrer soll er namentlich in den alten Sprachen und in der Mathematik Besonderes geleistet haben; sein Wissen umfaßte alle Gebiete der damaligen Gelehrsamkeit, wovon seine zahlreichen Schriften Zeugniß ablegen. Daß Bahrdt ihn im Ketzeralmanach „mager an Geist“ nennt, ist zwar ein hartes, aber wol [614] nicht völlig unverdientes Urtheil; seine Verdienste um das Schulwesen, auch namentlich in seinen höheren Stellungen, und seine persönliche Tüchtigkeit und Ehrenhaftigkeit, die ihn seiner Zeit zu einem angesehenen Manne machten, sollen ihm dabei ungeschmälert bleiben. - L. gehört zu den Herausgebern des sog. Bayreuth’schen Gesangbuches vom Jahr 1779, eines der damals vielgepriesenen modernisirten Gesangbücher, und unter diesen nicht des schlechtesten, sofern wenigstens Luther’s Lieder in ihm nicht verändert wurden; hier hat er auch sechs (oder fünf?) eigene Lieder mit aufnehmen lassen, die aber keine weitere Verbreitung gefunden zu haben scheinen.

Fikenscher, Gelehrtes Fürstenthum Bayreuth, 5. Bd., S. 192–210. Heerwagen, Litteraturgeschichte der geistlichen Lieder und Gedichte neuer Zeit, 1. Theil, S. 313 ff. Kirchen- und Ketzer-Almanach auf das J. 1781. S. 94. – Rotermund zum Jöcher, Bd. III, Sp. 1177 bis 1185; hier werden auch seine zahlreichen Schriften angeführt. – Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl., 6. Bd., S. 236, wo er, wie auch sonst mitunter, Lange genannt wird.