ADB:Lambert
Ebroin als Anhänger des ermordeten Königs Childerich II. verjagt, hat er in dem Kloster Stablo Zuflucht gesunden (674–681) und sich hier der strengsten Mönchszucht unterworfen. Unter Pippin zurückgekehrt, wurde er auf Anstiften des fränkischen Großen Dodo am 17. September 708 (?) in Lüttich ermordet. Den Anlaß soll sein Widerspruch gegen das Verhältniß Pippins zur Alpais, Karl Martells Mutter, gegeben haben, Dodo ihr Bruder gewesen sein. Man hat diese Umstände, welche in den älteren Legenden fehlen, als unbegründete Ausschmückung verworfen, doch hat neuerdings Prof. Kurth, gestützt, außer den schon früher bekannten Stellen, auf den berichtigten Text Anselms von Lüttich, es sehr wahrscheinlich gemacht, daß wirklich die alten Biographen aus Furcht den wahren Anlaß seines Todes verschwiegen haben. Sein Nachfolger Hubert übertrug 721 seine Gebeine nach Lüttich, wo er bald als Schutzheiliger des nun hierhin verpflanzten Bisthums erscheint und große Verehrung genießt.
Lambert, in älterer Form Landbert, 40 Jahre lang Bischof von Mastricht (ca. 668–708), wird als ein Mann von hervorragender Frömmigkeit und Festigkeit geschildert. Von dem grausamen Hausmeier- Rettberg, Kirchengesch. Deutschlands, I. 558. G. Kurth, Étude critique sur St. Lambert et son premier biographe. Antwerpen 1876.