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ADB:Kriegel, Moritz

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Artikel „Kriegel, Moritz“ von Albert Teichmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 164, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kriegel,_Moritz&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 17:38 Uhr UTC)
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Kriegel: Karl Moritz K., Assessor der Juristenfakultät zu Leipzig, wurde zu Dresden am 9. Mai 1805 geboren, besuchte die dortige Kreuzschule und bezog, mit sehr gründlichen philologischen Kenntnissen ausgerüstet, die Universität Leipzig, wo er vier Jahre darauf das Staatsexamen mit mehr als gewöhnlicher Auszeichnung bestand. Zu weiterer Ausbildung ging er mit seinem innig geliebten, ja wahrhaft verehrten und ihn sehr bestimmenden Bruder Albert K. (s. oben) nach Göttingen, von wo jedoch der Tod des Vaters die Brüder in die Heimath zurückrief. Er unterstützte seinen Bruder bei Herausgabe des Corpus juris civilis, wobei er sich den mühsameren und schwierigeren Theil der Arbeit erwählt hatte. Zu Erlangung der juristischen Doctorwürde schrieb er die Dissertation: „Specimen commentarii perpetui ad legem successoriam in Saxonia regia a. 1829 promulgatam e fontibus authenticis edendi“ (1831), und wurde 1836 zum Mitglied der Leipziger Juristenfakultät erwählt, welche Stellung ihm besondere Befriedigung und hinreichende Beschäftigung brachte. Seine Natur war, gegenüber der seines Bruders, vornehmlich auf das Praktische gerichtet. Reisen durch Deutschland, Frankreich und England bildeten seinen feinen Sinn für die Kunst, besonders für Malerei und Plastik, und hätten ihn vielleicht auf eine andere Laufbahn geleitet, wenn er nicht dem Bruder zu lieb diese Neigung zurückgedrängt hätte. Leider sollte seiner Wirksamkeit ein frühes Ziel gesetzt sein. Aus einer Familie stammend, in der viele Mitglieder an der Auszehrung gestorben waren, bemerkte er die ersten Zeichen des schleichenden Uebels schon in den ersten Tagen nach seiner Verehelichung mit der ältesten Tochter des Superintendenten Schmidt zu Ilmenau. Rasch nahm die Krankheit zu; auf ärztlichen Rath ging er mit Gattin und Schwägerin nach Hyères. Noch bis zum letzten Augenblick hoffnungsvoll und Reisepläne ausarbeitend, verschied er plötzlich am 23. März 1839.

Dr. Adolf Schmidt im Neuen Nekrolog d. Deutschen f. 1839, Weimar 1841, I. 330–332.