ADB:Koswick, Michael (2. Artikel)
[WS 1], fälschlich sonst meistens Roswick genannt, stammte nach der Frankfurter Matrikel aus Finsterwalde. Im J. 1507 wurde er an der Universität Frankfurt a. O. in der natio Slesitarum inscribirt. (Vgl. Aeltere Universitäts-Matrikeln. I. Universität Frankfurt a. O., Bd. 1, Leipzig 1887, S. 19.) Unbekannt ist, wo er sich die nächste Zeit aufgehalten hat, er taucht erst wieder im J. 1516 auf, als in Leipzig, von Wolfgangus Monacensis gedruckt, seine „Compendiaria Musice artis aeditio, cūcta ỹ ad practicā attinēt mira quadā breuitate complectens“ erschien. Ein Exemplar dieser ersten Ausgabe besitzt die Kgl. und Universitätsbibliothek Breslau, nicht auch die Kgl. öffentliche Bibliothek zu Dresden, wie Rob. Eitner, Quellen-Lexikon Bd. 5, S. 418, angibt, der sie fälschlich 1514 erschienen sein läßt. Eine zweite Auflage erschien im J. 1517 wieder bei Wolfgangus Monacensis, vorhanden in der Kgl. öffentlichen Bibliothek zu Dresden, eine dritte im J. 1518 bei demselben Drucker. Sie ist außer in der obengenannten Breslauer Bibliothek, der Wiener Hofbibliothek und der Zwickauer Rathsschulbibliothek nach Eitner a. a. O. noch an andern Orten zu finden. Auf diesen Ausgaben nannte sich K. „Magister“, auf der letzten bekannten von 1520 aber „Frater“. Von hier an wissen wir wieder Jahre lang Nichts von ihm, bis er an der Universität Wittenberg zwischen festum Luce 1525 und festum Philippi et Jacobi inscribirt wird. (Vgl. Album Universitatis Vitebergensis edidit C. E. Foerstemann. Lipsiae 1841. S. 127.) Daß er zum zweiten Male studirte, kann nicht auffallen, da es vor und nach ihm unzählige Fratres und Magistri thaten. Der Mann wird in dieser Matrikel Kosweck geschrieben, es ist aber trotzdem dieselbe Persönlichkeit gemeint, wie aus Folgendem hervorgeht. Die Widmung der ersten Auflage seines theoretischen Werkchens lautet: „Reuerendo … Balthasari coenobij Dobrilucen̄. Abbati, … dn̄o Patrureliq suo, Michael Koswick“, und dieser Balthasar Koswick findet sich in der „Matrikel der Universität Leipzig“, hrsg. von Erler. B. 1, S. 424. Leipzig 1895. Da wird im Sommersemester 1495 als immatriculirt aufgeführt „frater Balthasar Kosweck professus in Doberilock“, also derselbe, den Michael K. als seinen Vetter: patruelis, bezeichnet. Eine Zusammenstellung der zahlreichen [351] falschen bibliographischen Angaben über Michael K. aus der Feder des Unterzeichneten bringt die Zeitschrift für Bücherfreunde.
Koswick: Michael K.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Über diese Person existiert in Band 29 ein weiterer Artikel.