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ADB:Kollicker, Peter

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Artikel „Kollicker, Peter“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 479, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kollicker,_Peter&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 04:26 Uhr UTC)
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Kollicker: Peter K. (Köllicker), Buchdrucker zu Basel in dem vorletzten Decennium des 15. Jahrhunderts. Die Nachrichten über seine Lebensumstände sind dürftig. Bürger zu Basel, aber, wie es scheint, mit geringen Glücksgütern gesegnet, hatte er nach den gerichtlichen Acten dieser Stadt aus dem J. 1490 „zur Unternehmung eines Bücherdrucks in vergangenen Jahren“ hundert Gulden entlehnen müssen, welche nun von seiner Wittwe und Erbin beigetrieben wurden. Da er ebendaselbst auch „Magister der sieben freien Künste“ genannt wird, so hatte er ohne Zweifel eine gelehrte Bildung auf der Hochschule seiner Vaterstadt sich erworben, wenn er nicht selbst, wie dieser Ausdruck anzudeuten scheint, Lehrer an derselben gewesen war. Seine Thätigkeit fällt in die Jahre 1484 und 1485, in welcher er zwei Werke in Folio, das letzte gemeinschaftlich mit Johannes Meister ausgehen ließ. Das erste ist ein „Brevarium Cisterciense“, das letztere ein „Missale jussu Ottonis Constantiensis episcopi editum“. Dieses begleitete er mit einer an den Constanzer Bischof gerichteten Schlußschrift, in welcher es u. A. heißt: „Qui sua arte candidissima Litera. Omnibus ocellis innocua. et junioribus nedum. verum senioribus Sacerdotibus caracterem effecit paratiorem. Itaque praefatus Magister Petrus Kollicker. hoc geniculatus ad tue Paternitatis pedes …“ Das Buch ist datirt „quarto Kal. Junii 1489“. Aus den Worten „caracterem fecit paratiorem“ ist Panzer a. a. O. zu der Vermuthung geneigt, daß K. auch Schriftgießer gewesen sei. In welches Jahr sein Tod fällt, findet sich nicht aufgezeichnet, doch war er nach dem Obigen 1490 nicht mehr am Leben. Ueber seinen Socius Johannes Meister ist nichts als der Name bekannt.

Weislinger, Cat. Bibl. Ord. S. Joh. Argent., S. 345. Denis, Supplem. I. 202. Panzer, A. t., I. 156–157.