Zum Inhalt springen

ADB:Kohlrausch, Rudolf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kohlrausch, Rudolf“ von Eugen Lommel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 452–453, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kohlrausch,_Rudolf&oldid=- (Version vom 10. November 2024, 18:25 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kohlrausch, Friedrich
Nächster>>>
Kohlreif, Gottfried
Band 16 (1882), S. 452–453 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Rudolf Kohlrausch in der Wikipedia
Rudolf Kohlrausch in Wikidata
GND-Nummer 118864580
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|452|453|Kohlrausch, Rudolf|Eugen Lommel|ADB:Kohlrausch, Rudolf}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118864580}}    

Kohlrausch: Rudolf Hermann Arndt K., geboren zu Göttingen am 6. November 1809 als Sohn des später als Schulmann und historischer Schriftsteller [453] hervorragenden Heinrich Friedrich Theodor K. (s. o.), wurde durch die verschiedenen Anstellungen und Versetzungen seines Vaters als Knabe nach Barmen, Düsseldorf und Münster geführt, an welch letzterem Orte er hauptsächlich seine Gymnasialbildung empfing. Auf den Universitäten Bonn und Göttingen widmete er sich seiner früh ausgesprochenen Neigung folgend dem Studium der Mathematik und Physik und erwarb sich in Göttingen 1832 die philosophische Doctorwürde. Seine öffentliche Thätigkeit als Lehrer der Mathematik und Physik begann er 1833 an der Ritterakademie zu Lüneburg und setzte sie fort am Gymnasium zu Rinteln (1835–49). Im J. 1849 wurde er zum Professor der Physik an der polytechnischen Schule in Kassel ernannt, ließ sich aber bald (1851) an das Gymnasium in Marburg versetzen, woselbst er (von 1853 an) zugleich als außerordentlicher Professor der Physik an der Universität wirkte. In Erlangen, wohin er im Frühling 1857 als ordentlicher Professor berufen wurde, konnte er nur noch eine kurzdauernde Wirksamkeit entfalten, denn schon am 9. März 1858 erlag er einem älteren tiefliegenden Leiden. In einer Reihe von Abhandlungen, welche in Poggendorff’s Annalen niedergelegt sind, machte er sich um die feste experimentelle Begründung des Galvanismus hochverdient, indem er mittels von ihm verbesserter Apparate (Condensator und Elektrometer) das Volta’sche Spannungsgesetz, sowie das Ohm’sche Gesetz durch genaue Messungen bestätigte. In den epochemachenden in Gemeinschaft mit W. Weber ausgeführten „Elektrodynamischen Maßbestimmungen“ (Abhandlungen der königl. sächs. Ges. d. Wiss. zu Leipzig, 5. Bd. 1856) wird gezeigt, wie sämmtliche den galvanischen Strom und seine Wirkungen bestimmenden Größen auf ein absolutes mechanisches Maßsystem zurückzuführen sind, welches auch die elektrostatischen Vorgänge in einheitlichem Rahmen mit umfaßt.

Döderlein’s Grabrede auf Rudolf Kohlrausch, Erlangen 1858.