ADB:Knaus, Friedrich
*): Friedrich von K., Mechaniker, geboren am 7. April 1724 in Stuttgart.
KnaußBereits in seinem 13. Lebensjahr kam K. an den fürstlich darmstädtischen Hof, woselbst ihm, nachdem er Mechanik studirt hatte, die Stelle eines Hofmaschinisten zu Theil wurde. Nach ausgedehnten Reisen, u. a. nach Belgien, Frankreich und Holland, trat K., um in den Dienst des Prinzen Karl von Lothringen, der in Brüssel weilte, zu kommen, vom lutherischen Glauben zum Katholicismus über. Im J. 1757 von Kaiser Franz I. nach Wien berufen und zum Hofmechaniker ernannt, wurde K. 1767 von der Kaiserin Maria Theresia mit der Einrichtung des physikalischen Hofcabinets beauftragt. In diesem Institut wurden auch die meisten seiner mechanischen Arbeiten aufbewahrt. Besonders hervorzuheben sind von diesen Knauß’ 1764 entstandene Schreibmaschine, „ein Männchen, das alles, was man ihm vorlegt, von sich selbst schreibt“ und eine Kunstuhr. Vergleiche Knauß’ Schrift: „Selbstschreibende Wundermaschine, auch mehr andere Kunst- und Meisterstücke, als so viele nunmehr aufgelöste Problemen, unter den drey glorwürd. Regierungen Franzens’ I., Joseph’s II., beyder röm. Kaiser, und Marie’n Theresie’ns, k. k. apostol. Maj. der Künste und Wissenschaften allergrößesten Beförderin und Beschützerin. Wien 1780.“
K. starb als „k. k. Director der physikalischen und mathematischen Cabinete an der Hofburg und goldener Ritter, auch heiliger päpstlicher und lateranenser hoffpalatinischer Graf“ u. s. w. zu Wien am 14. August 1789.
- De Luca, Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch. Anhang: Die izt lebenden Künstler in den k. k. Staaten. Wien 1776–78. – J. G. Meusel, Lexikon der vom Jahre 1750–1800 verstorbenen Teutschen Schriftsteller, VII. Leipzig 1808. – H. W. Rotermund, Fortsetzung und Ergänzungen zu Chr. Gottl. Jöcher’s allgemeinem Gelehrten-Lexiko, III. Delmenhorst 1810. – Poggendorff, Biograph.-litterar. Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften I, 1863. – C. v. Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, XII. Wien 1864.
*) Zu Bd. LI, S. 252.