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ADB:Kleberger, Hans

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Artikel „Kleeberger, Johann“ von Wilhelm Stricker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 72–73, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kleberger,_Hans&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:05 Uhr UTC)
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Kleeberger: Johann K. (Cleberger), geb. 1485 oder 86 in Nürnberg, † am 5. Sept. 1546 zu Lyon. Sein Vater, ein angesehener Bürger in Nürnberg, hieß ebenfalls Hans K., seine Mutter, Agathe, war eine geborene Zeidler. Er kam früh als Handelsmann nach Bern und siedelte vor 1527 nach Lyon über, wo die Imhof aus Nürnberg ein Handelshaus hatten. In Nürnberg verheirathete er sich 1528 mit Felicitas Pirckheimer, geb. 1497, der Wittwe Hans Imhof’s des Jüngeren. In Lyon vermählte er sich zum zweiten Male mit einer Wittwe de la Forge, geb. Pelonne von Bonzin oder Bauzin aus Doornik (Tournay) in Flandern, genannt la belle Allemande. Aus dieser Ehe entsprang ein Sohn David, mit dessen beiden Söhnen der Name K. in Lyon erlosch. Johann K. war ein sehr gebildeter Mann, er stand mit Erasmus in Briefwechsel, Besitzer großen, selbst erworbenen Reichthums und sehr wohlthätig. Er hatte große Summen an König Franz I. geliehen und hinterließ 14 Herrschaften. Schon bei Lebzeiten hatte er dem Versorgungshaus zu Lyon (Hospice de la charité) bedeutende Geschenke gemacht, in seinem am 25. August 1546 errichteten Testament aber hinterließ er den Armen noch 4000 Livres und errichtete eine Stiftung zur Ausstattung dürftiger Mädchen in der Vorstadt Bourgneuf. Auch in Genf, wo er eine Besitzung hatte (Clebergues, an welche noch heute die Namen: Vorstadt und Hôtel des Bergues erinnern), machte K. wohlthätige Stiftungen, ebenso bedachte er die Städte Ulm, Augsburg, Straßburg, Bern und Zürich. Auch in Lyon ist sein Andenken nicht erloschen. Ihm errichtete das dankbare Volk auf dem Uferdamm von Bourgneuf eine einfache Bildsäule von Holz, ein vergängliches Denkmal, das aber 3 Jahrhunderte hindurch, so oft es durch die Unbilden des Wetters zerstört war, von [73] der handarbeitenden Classe wieder erneuert wurde. Es hieß: le bon Allemand oder l’Homme de la Roche, erst 1820 wurde der richtige Name K. festgestellt und auch eine Straße und ein Platz jener Gegend nach ihm genannt. 1842 bildete sich zu Lyon ein Verein, um ihm ein würdiges Denkmal zu setzen, welches am 17. Sept. 1849 feierlich enthüllt wurde.

Grenus, Fragmens biographiques et historiques, Genève 1815. Derselbe, Fragmens historiques sur Genève avant la réforme, Genève 1823. Galiffe, Matériaux pour l’histoire de Genève, 1830, II. W. Stricker, Germania, Archiv zur Kenntniß des deutschen Elements in allen Ländern der Erde, Frankf. 1848, II, S. 179; III, 1849, S. 252.