Zum Inhalt springen

ADB:Kirchmayer, Johann Christian

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kirchmayer, Johann Christian“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 16–17, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kirchmayer,_Johann_Christian&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 18:36 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Kirchmayer, Joseph
Band 16 (1882), S. 16–17 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Christian Kirchmayer in der Wikipedia
Johann Christian Kirchmayer in Wikidata
GND-Nummer 100750389
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|16|17|Kirchmayer, Johann Christian|Julius August Wagenmann|ADB:Kirchmayer, Johann Christian}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100750389}}    

Kirchmayer: Johann Christian K. (Kirchmeier), reformirter Theolog, geb. den 4. Septbr. 1674 zu Orpherode in Hessen, † den 15. März 1743 in Marburg. – Sohn eines hessischen Predigers, studirte er 1690 ff. Philosophie, Mathematik und Theologie in Marburg, 1695 in Franeker, wo die sogen. Föderal-Theologen Vitringa, van der Wayen, Roell, Rhenford etc., seine Lehrer waren, ging 1699 nach Marburg zurück, wurde 1700 Professor der Philosophie, 1702 Dr. theol. und ordentlicher Professor der Theologie, auch Pastor in Herborn, 1704 Mitglied des Consistoriums zu Dillenburg. Im J. 1706 folgte er einem Ruf als Prof. theol., Prediger und kurpfälzischer Kirchenrath nach Heidelberg, wo er viel Streit und Verdruß mit den Jesuiten hatte, aber auch „den Wühlereien und Ausfällen derselben mit ebenso viel Urtheil und Gelehrsamkeit als Energie entgegen trat“ (vgl. die Historia collationum publ. inter professores reformatos et catholicos in academia Heidelb.). 1723 ging er als Prof. theol. primarius und Consistorialrath nach Marburg, wo er nach Ablehnung verschiedener Vocationen ins Ausland, nach Franeker, Gröningen und Leyden, noch 20 Jahre wirkt „als ein gründlicher Theolog, eine Stütze und Zierde der reformirten Kirche und der Universität Marburg“. Er verfaßte zahlreiche kleinere theologische Schriften, Dissertationen, Reden, Programme dogmatischen, polemischen, ethischen, exegetischen Inhalts, zusammengefaßt in zwei Sammlungen unter dem Titel „Selectarum dispp. theol. manipulus“, 1725, 4. und „Exercitationum academicarum Sylloge“, 1735. 4. – Auch ein Vetter von ihm, Johann Sigismund K. (geb. den 4. Januar 1674 zu Allendorf an der Werra, † den 23. April 1749), war Professor erst der Philosophie, dann der Theologie in Marburg, Pastor und Ephorus der Stipendiaten, nach dem Tod seines Vetters dessen Nachfolger als Prof. theol. primarius, Consistorialrath und Inspector der reformirten Kirchen und Schulen in Oberhessen.

[17] Vgl. über beide („den großen und den kleinen Kirchmayer“, wie man sie in Marburg nannte) Jöcher, II, 2101; Rotermund, III, 396; besonders aber Strieder, VII, 80 ff. und Heppe, Gesch. d. theolog. Fakultät zu Marburg, 1873.