ADB:Kircher, Johann
[1]; weder das Geburtsjahr noch das Todesjahr desselben ist bekannt. Er war aus Tübingen gebürtig und legte seine Studien an der Universität daselbst mit Erfolg zurück; er scheint einige Zeit als lutherischer Prediger in Württemberg bedienstet gewesen zu sein, trat aber 1638 zur katholischen Kirche über, begab sich nach Oesterreich und ließ zu Wien eine schriftliche Darlegung des von ihm gethanen Schrittes erscheinen: „M. Joannis Kircheri Aetiologia, in qua migrationis suae ex Lutherana Synagoga in Ecclesiam veras et solidas rationes succincte exponit et perspicue, doctisque omnibus … pie, accurate et modeste considerandas proponit autor“ (1640). Das Buch ist dem Graner Erzbischofe und Primas von Ungarn, Emerich Losi, gewidmet, durch dessen Gönnerschaft ihm in Ungarn eine nicht näher bezeichnete Lebensstellung als Geistlicher oder als akademischer Lehrer zugewendet wurde. Er soll wenige Jahre nach seiner Conversion aus dem Leben geschieden sein. Das Ausführlichste über ihn findet sich bei Räß, Die Convertiten seit der Reformation nach ihrem Leben und aus ihren Schriften dargestellt (Freiburg 1860 ff.), Bd. V S. 546–94, woselbst eine vollständige Uebersetzung seiner Conversionsschrift mitgetheilt sich findet, sammt Angaben über Gegenschriften von J. G. Dorschaeus, Schragmüller und Calovius, sowie über den von dem Dillinger Professor H. Wagnereck abgefaßten Anti-Dorschaeus (1653).
Kircher: Johann K. Ueber die Lebensgeschichte dieses dem 17. Jahrhundert angehörigen Mannes liegen keine ausreichenden Daten vor- [7] Vgl. auch L. M. Fischlini Supplementa ad memoriam theologorum Wirtembergensium, p. 176; die daselbst befindlichen biographischen Notizen über K. wieder abgedruckt bei Räß S. 594.
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 6. Z. 19 v. u.: Johann Kircher ist geboren am 2. August 1610. [Bd. 18, S. 795]