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ADB:Kinsky, Franz Ulrich Fürst

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Artikel „Kinsky, Franz Ulrich Fürst“ von Karl Friedrich Hermann Albrecht in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 772–773, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kinsky,_Franz_Ulrich_F%C3%BCrst&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 06:39 Uhr UTC)
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Kinsky: Franz Ulrich K., Fürst zu Wchinitz und Tettau, Feldmarschall, Ritter des goldenen Vließes, Inhaber des 36. Infanterieregiments, geb. zu Zlonicz (in Böhmen) am 23. April 1726, † zu Prag am 18. Decbr. 1792, trat im J. 1754 als aggregirter Oberst in die kaiserliche Armee u. z. in das 20. Infanterieregiment (Graf Anton Colloredo-Wallsee). In der Schlacht bei Kolin (18. Juni 1757), wo er verwundet wurde, führte K. das 12. Infanterieregiment (damals Botta); Feldmarschall Daun sagt in seinem Berichte über diese Schlacht, in welchem sonst kein anderes Regiment namhaft gemacht wird: „Ueberhaupt muß ich der sämmtlichen Generalität als billiges Lob beilegen, wie dann solches sowohl den Stabs- als Oberoffiziers vom Ersten bis zum Letzten, welche in dieser Schlacht all’ erdenklichen Muth, schuldigsten Diensteifer und außerordentliche Begierde bezeiget, nicht versagen kann, welch’ nemliches auch von den sämmtlichen Truppen zu berühren vermeine, mit dem alleinigen Unterschiede, daß die Infanterie wegen ihrer durchgehends dabei beobachteten vollkommenen Ordnung und bezeigten Unermüdlichkeit vorzüglich zu gedenken Ursache habe, worunter das Bottaische Regiment besonders benennen muß, zumalen selbes, nachdem es sich schon gänzlich verschossen gehabt, ohne mehr bei sich habende Patronen dem Feinde beständig entgegen gestanden, wozu nicht wenig die Standhaftigkeit dieses Obristen Fürsten von Kinsky beigetragen hat.“ [773] K. inzwischen zum General-Feldwachtmeister befördert, erhielt in der ersten Promotion (7. März 1758) das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens und nahm in der Folge an dem Treffen auf dem Moysberge (7. Septbr. 1757), dann an dem Ueberfall bei Hochkirch (13./14. Octbr. 1758) Theil. In dem Feldzuge 1760 führte K., inzwischen zum Feldmarschall-Lieutenant befördert, die Oberdirection der Artillerie; 1765 erhielt er für seine in dem siebenjährigen Kriege geleisteten außerordentlichen Dienste das Commandeurkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens, ward 1766 Feldzeugmeister und nach dem Tode des Fürsten Wenzel Liechtenstein im J. 1772 zum Generaldirector der Artillerie ernannt. Diese Stelle bekleidete K. bis zum Ausbruch des bairischen Erbfolgekrieges (1778). Der Kaiser ernannte ihn, als er den activen Dienst verließ, zur Belohnung seiner in den verschiedensten Feldzügen geleisteten Dienste zum Feldmarschall. Den Rest seiner Tage verlebte K. in Prag.