ADB:Kiesling, Johann Rudolf
[734] 1735 Pfarrer zu Bergwitz, 1738 Diakonus zu Wittenberg, hielt daselbst exegetische und homiletische Vorlesungen, wurde 1740 außerordentlicher Professor der heil. Philologie in Leipzig, 1746 ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen daselbst, 1762 Professor der Theologie und Prediger in der Altstadt zu Erlangen, wo er bis zu seinem Tode blieb. Ein Theolog von gründlichem und ausgebreitetem Wissen, besonders auf dem Gebiete der Kirchengeschichte und kirchlichen Alterthümer, verfaßte er zahlreiche kleinere und größere Schriften exegetischen, polemischen, kirchenhistorischen und antiquarischen Inhalts, z. B. ein Werk über die Heiligenverehrung gegen den Italiener Trombelli, Leipz. 1742 bis 46, 3 Bde. 4°., „Ueber den Gegensatz der griechischen und lateinischen Kirche in der Abendmahls- und Transsubstantiationslehre“, 1754, „Ueber die Lehre von der unbefleckten Empfängniß der Jungfrau Maria“, 1775, über die Disciplin der Kleriker, den Gebrauch der Symbole, über Contarini, Papst Paul III., exegetische Dissertationen etc. Auch war er eine Zeit lang Mitredacteur der „Neuen Beiträge von alten und neuen theologischen Sachen“, 1751–61 und Fortsetzer von E. V. Löscher’s Historia motuum.
Kiesling: Johann Rudolf K., lutherischer Theolog und Orientalist des 18. Jahrhunderts, geb. den 21. Oct. 1706 zu Erfurt, † den 17. April 1778 in Erlangen. Er erhielt seine Vorbildung in Erfurt, wo sein Vater Prediger und Professor der Theologie war, studirte in Erfurt und Wittenberg, wurde