Zum Inhalt springen

ADB:Keulen, Cornelius Janszoon van

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Keulen, Cornelius Janszoon van“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 691–692, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Keulen,_Cornelius_Janszoon_van&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:16 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Key, Willem
Band 15 (1882), S. 691–692 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Nach Wikipedia-Artikel suchen
Cornelius Janszoon van Keulen in Wikidata
GND-Nummer 138882916
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|691|692|Keulen, Cornelius Janszoon van|Joseph Eduard Wessely|ADB:Keulen, Cornelius Janszoon van}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138882916}}    

Keulen: Cornelius Janszoon van K., Maler, geb. zu Amsterdam 1590, † ebenda (?) zwischen 1662 und 1664. In Handbüchern wird er auch unter den Schlagwörtern Ceulen oder Janszoon angeführt. Houbraken und nach ihm Sandrart lassen ihn in London von holländischen Eltern geboren werden, es ist indeß bekannt, daß er 1618 aus seiner Vaterstadt nach London übersiedelte, wo er von Carl I (und schon früher von Jacob I) viel beschäftigt wurde. Er malte nicht allein die meisten Glieder der königlichen Familie, sondern auch andere [692] angesehene Persönlichkeiten des Hofes. Am 10. October 1648 kehrte er nach Amsterdam zurück, wie man behauptet, weil er nicht ertragen konnte, von einem van Dyck verdunkelt zu sein: die wahre Ursache seiner Uebersiedelung wird aber die unruhige, gefahrdrohende Zeit gewesen sein, die bereits auf das unglückliche Ende des Königs (1649) hinwies und alle Vornehmen und Künstler aus England in die Ferne trieb. Houbraken bemerkt ausdrücklich, daß K. mit van Dyck in gutem Einvernehmen lebte. Als er sich wieder in Amsterdam ansiedelte, wurden seine Bildnisse sehr geschätzt. Sie haben auch heute noch nicht an der Werthschätzung verloren, da sie überdies zu den Seltenheiten öffentlicher Sammlungen gehören. In einer Auction (Pieter Locquet) in Amsterdam 1783 kam ein Hauptwerk des Meisters unter den Hammer; es stellte den Bürgermeister Nicolas Tulp vor, wie er die rechte Hand auf einen Todtenkopf legt, daneben ist eine Tulpe (ein redendes Monogramm) angebracht. Bezeichnet war es: C. Janson, London 1640. Die Frage bleibt nun zu entscheiden, ob Tulp dem Maler in London saß oder ob es nach einer früheren Skizze ausgeführt wurde. Wohin das Bild kam, ist unbekannt. Da der Künstler noch 1662 arbeitete und 1664 dessen Frau in Documenten von Utrecht bereits als Wittwe eingetragen ist, so fällt sein Tod zwischen beide Zeitpunkte und nicht in das Jahr 1665, wie zuweilen angegeben wird. Aus dem Umstande, daß die Wittwe mit ihrem Sohne, der des Vaters Namen trug und auch Maler war, in Utrecht lebte und sich in dieser Stadt auch sonst viele Bilder des Meisters befanden, wollte man schließen, daß K. die letzte Zeit seines Lebens auch in dieser Stadt zugebracht habe und daselbst gestorben sei. Dresden besitzt zwei Bildnisse von ihm, ein männliches und ein weibliches, vom J. 1615, also noch vor der Reise nach England. Hier mögen sich auf den Landgütern der Großen noch manche seiner Werke finden. Er malte auch gern Bildnisse im kleinsten Maaßstabe; im Buckingham Palace findet man solche von Mitgliedern der Familie Carls I. In Berlin ist das Portrait eines älteren Mannes, in Kassel zwei Pendants, Mann und Frau, in Braunschweig ebenso, vom J. 1655. Der Künstler wählt gern für seine Bilder einen grünlich-bräunlichen, kühlen Hintergrund, von dem sich die warme, klare Färbung der Carnation vortheilhaft abhebt. „Er besaß ein feines Naturgefühl und war geschmackvoll in der Auffassung“ sagt Waagen über ihn. Er besitzt eine originelle Art die Töne zu verschmelzen, weßhalb seine Bilder leicht herauszufinden sind, auch wenn sie keine Bezeichnung tragen.

Houbraken. Sandrart. Immerzeel. Kramm.