ADB:Ketel, Georg
David Joris in Berührung, welcher ihn für seine religiösen Ansichten zu gewinnen wußte und dessen Vertrauter er seitdem war. In dem Streben, zu einer allgemeinen Weltreformation zu gelangen, versuchte David Joris, sich durch Ketel’s Vermittlung mit Menno Simonsz und Johann à Lasco zu verständigen und trug ihm 1539 eine Sendung ähnlichen Inhaltes an Landgraf Philipp von Hessen auf. Ebenso trat K. auf dem Regensburger Reichstag von 1541 als Sachwalter jenes Schwarmgeistes auf. Als aber diese Bemühungen dennoch völlig scheiterten, versuchte er der Davidjoristischen Sache, durch die Herausgabe des bekannten „Wonderboeks“ seines Freundes (1542) zu dienen. 1544 ward er in Folge seiner ketzerischen Ansichten ergriffen und am 9. August zu Deventer verbrannt, wie auch zwei seiner Weiber zu Utrecht als Wiedertäuferinnen durch Ertränken hingerichtet und eine dritte dort verhaftet wurden.
Ketel: Georg, (Jurrien oder Joris) K., auch Lackey oder Zydenlakenkooper genannt, zu Deventer um 1511 als Sohn angesehener Eltern geb., trat schon frühe in die Dienste des Grafen von Buren und hielt sich in dieser Eigenschaft an mehreren fürstlichen Höfen auf. Zu Delft kam er um 1535 mit- Revius Dav. illust. p. 265–267, Overyss. Almanak 1842, Bl. 39. v v. und van der Aa, Biogr. Woordenb.