Zum Inhalt springen

ADB:Kampf, Theodor

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kampf, Theodor“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 59–60, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kampf,_Theodor&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 23:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Kampen, Hermann van
Nächster>>>
Kämpff, Johann
Band 15 (1882), S. 59–60 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Juni 2016, suchen)
Theodor Kampf in Wikidata
GND-Nummer 137712162
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|15|59|60|Kampf, Theodor|Karl Ernst Hermann Krause|ADB:Kampf, Theodor}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=137712162}}    

Kampf: Theodor K., geb. im Bisthum Osnabrück, war während der Regierungszeit des protestantischen Bischofs, des englischen Prinzen Ernst August II. (1716–28), lutherischer Prediger in dessen Residenz Iburg und erhielt nachher das Pastorat zu Uffeln. Er glaubte fest an Leichenerscheinungen, Vorbedeutungen u. dgl. und beschäftigte sich angelegentlich in seinen Predigten mit der Ausdeutung der Offenbarung Johannis auf das baldige Kommen des Antichrist, dessen Jahresbestimmung er zu ermitteln suchte. 1728 ließ er zu Lemgo seinen „Wunderbaren Todesboten“ erscheinen, der sich mit allerlei Vorspuk beschäftigte. In seiner Gemeinde Uffeln hatte er große Schwärmerei verbreitet, und als nun 1741 die Franzosen als „Papisten“ im ersten schlesischen Kriege in Westfalen erschienen, sah er mit seinen Anhängern darin das Hereinbrechen des Strafgerichts. Er verließ, gefolgt von ca. 60 Anhängern, seine Stelle, letztere entliefen zum Theil ihren Vätern, ließen auch theilweise ihren Grundbesitz im Stich; sie gingen nach Schweden und fanden als stille, arbeitsame Leute in Stockholm gute Aufnahme. In den Unruhen aber nach dem verlustreichen Frieden zu Abo 1743 wanderten sie wieder fort nach Wolgast, endlich nach Küstrin; der größte Theil seiner kleinen Gemeinde blieb ihm auch hier treu, wo er seine Prophezeihungen [60] fortsetzte, nur die Minderzahl kehrte nach Uffeln zurück, wo die üblichen Streitigkeiten um die verlassenen Liegenschaften folgten. K. wurde in Küstrin geduldet, er hielt eine Privatschule, von der er lebte, und starb blutarm 1753. Hier hat K. auch 1743 und 1744 seine johanneischen Prophezeiungen herausgegeben.

Rotermund, Gel. Hannover, II. 499, wo er seine „Ergänzungen“ zum Jöcher berichtigt.