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ADB:Küttner, Karl Gottlob

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Artikel „Küttner, Karl Gottlob“ von Friedrich Ratzel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 443–444, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:K%C3%BCttner,_Karl_Gottlob&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 08:39 Uhr UTC)
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Küttner: Karl Gottlob K., Reiseschriftsteller, geb. den 18. Febr. 1755 zu Wiedemar, Amt Delitzsch, studirte zu Leipzig, wo er 1789 die Magisterwürde erwarb, hielt sich darauf als Hofmeister längere Zeit in der Schweiz, England und Irland auf, machte in derselben Stellung große Reisen durch Frankreich, Italien, die Niederlande, Schweden und Norwegen. Zurückgekehrt lebte er von einem Jahrgehalt, welchen frühere Schüler ihm ausgesetzt hatten, und war mit Ausarbeitung von Reisebeschreibungen und mit Arbeiten vorzüglich kritischen und statistischen Inhalts für die Hallische Litteraturzeitung und die Bibliothek der schönen Wissenschaften beschäftigt. Er starb den 14. Februar 1805 zu Leipzig. Hauptwerke: „Briefe über Irland“, 1785 (herausg. v. M. Schenk); „Beyträge vornehmlich zur Kenntniß des Innern von England“, 16 Stücke. 1791–96; „Wanderungen durch die Niederlande. Teutschland, die Schweitz und Italien in den Jahren 1793 und 1794“. 2 Thle; „Ueber den ökonomischen und politischen Zustand von Großbritannien zu Anfang des Jahres 1796“; „Reise durch Teutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen und einen Theil von [444] Italien in den Jahren 1797–99“. 4 Bde. 1801. Küttner’s Schriften legen überall Zeugniß ab von umfassender Bildung und offenem Blick. Sie schildern zutreffend und die eingestreuten Bemerkungen sind verständig ohne tief zu sein. Bei der Abfassung seiner Reisewerke hat er, wie er selbst sagt, „immer den Reisenden im Auge gehabt, dessen Bedürfnisse von den Bedürfnissen der Leser auf dem Zimmer sehr verschieden sind“. Trotzdem sie daher theilweise Reiseführer sind, enthalten sie doch zahlreiche und mannigfaltige Mittheilungen zur Kulturgeschichte jener Zeit. Ihre Form ist eine leichte, tagesschriftstellerische.

N. Bibl. d. Schönen Wissenschaften, Bd. 70, St. 2. Jöcher, Gelehrten-Lexikon, Forts. Bd. III.